auf einer mangelhaften Ausbildung der Bauchdecken in der
Umgebung des Nabels.
Bei einem Kinde fand sich eine Syndaktylie der zweiten
und dritten Zehe beiderseits, und sehr interessant und wichtig
für das Zustandekommen der Hasenscharte ist die Angabe
im Falle Nr. 48 über amniotische Einschnürungen an den
Fingern, Fehlen der rechten Großzehe und Yerwachsensein
der 4. und 5. Finger beiderseits.
Nicht unerwähnt möchte ich auch den Fall Nr. 20
lassen; es zeigte sich hier in der Schleimhaut der hinteren
Rachenwand ein 3 cm langer, etwa 1 cm breiter und V2 cm
tiefer Spalt.
Die Genese der Hasenscharte ist noch wenig aufgeklärt.
König beschuldigt Anomalien des Amnion als ursächlich
für das Zustandekommen der Mißbildung; durch die Zug
wirkung amniotischer Fäden und durch Interposition von
Weichteilen soll die Vereinigung der die Oberlippe bezw.
Oberkiefer und Gaumen bildenden Fortsätze verhindert werden.
Die Ansicht hat viel für sich; unser Fall Nr. 48 läßt wohl
das Entstehen der Hasenscharte durch dieselben hemmenden
Ursachen erklären, die die übrigen Mißbildungen hervor
gerufen haben.
Recht bedeutsam erscheint mir auch der Fall, den
Fick anführt.
Er konnte an einem Beispiele nachweisen, daß die
schon früher von Friedrich geäußerte Ansicht, es könne
der Embryo sich selbst durch eine ungünstige Haltung seiner
Hand eine Hasenscharte und Gaumenspalte erzeugen, nicht
von der Hand zu weisen ist.
An der Unterlippe eines mit linksseitiger Hasenscharte
behafteten Kindes fand er eine Delle, die in ihrer Form
genau dem einen Daumennagel des Kindes entsprach. Es
lag also hier jedenfalls die Möglichkeit vor, daß der Foetus
durch seine eigene Handhaltung, vielleicht begünstigt durch
ein zu enges Amnion, sich selbst die Spalte erzeugt hatte.