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Die Beobachtung des Kindes während des Schlafes ließ denn
auch noch ab und zu die charakteristische Handhaltung er
kennen; beide Händchen zu Fäusten geballt, eine über der
andern am Kinn liegend, den Daumen der Unterlippe zu
gekehrt. Nach Fick’s Ansicht genügt es ja nachzuweisen,
daß zu der kritischen Zeit, in der normalerweise die Fort
sätze sich vereinigen, ein mechanisches Hindernis für die
Verwachsung, wenn auch nur für kurze Zeit, Vorgelegen hat.
Wirken außerdem noch Amnionstränge mit, so ist ein
derartiges Zustandekommen wohl zu erklären.
In manchen Fällen läßt sich das Vorkommen mehrerer
mit Hasenscharte behafteter Personen in derselben Familie
nachweisen; im Volke ist der Glaube an die Erblichkeit der
Mißbildung weit verbreitet, und es fehlt auch nicht an
manchen Beweisen für die Kichtigkeit dieser Ansicht.
Die Hasenscharte wird sowohl vom Vater wie von der
Mutter auf das Kind vererbt; eine ganze Anzahl von Be
obachtungen hat ergeben, daß eine Mutter, ohne daß sie selbst
mit Hasenscharte behaftet zu sein braucht, Hasenscharten
kinder geboren hat, und daß auch die Tochter dieser Mutter
wieder Kinder zur Welt brachte, die an der Mißbildung litten.
Daß auch vom Vater aus die Spaltbildung übertragen
wird, zeigen zwei unsrer Fälle; es sind also nicht bloß ab
norme Verhältnisse im Uterus für das Zustandekommen der
Mißbildung als ursächlich anzunehmen. Im ganzen finden
wir in fünf unsrer Fälle, also in 9%, die Angabe, daß in
der Familie mehrere Mitglieder an Hasenscharte leiden;
Müller findet sogar in 12% Erblichkeit vor.
Betrachten wir nun das Lebensalter unsrer Fälle so
kommen wir zu folgendem Resultat.
8 Patienten befanden sich im Alter von 1 Jahr bis zu
26 Jahren; der Eingriff, der an ihnen zwecks Erzielung
eines besseren kosmetischen Resultats nach einer wenig er
folgreichen Operation in den ersten Lebensmonaten vorge
nommen wurde, ist allerdings mehr als plastische Operation