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was nicht nötig war, da die unten etwas überhängende
Nasenspitze die Nasenöffnung verdeckte.
Von Schimmelbusch in Berlin wurde 1895 ein
neues Verfahren der Rhinoplastik angegeben: Mangelhafte
kosmetische und funktionelle Resultate werden bei der totalen
Rhinoplastik vor allen Dingen dadurch bedingt, daß die
neue Nase aus Mangel an Stütze platt zusammensinkt und
dann mehr und mehr schrumpft. Sch. ist so vorgegangen,
daß er die neue Nase vollständig aus Knochen bildete.
Zur totalen Rhinoplastik wird ein der Oberfläche der
Nase entsprechendes Hautknochenstück dreieckig aus der
Mitte der Stirn genommen ; der abgelöste Lappen muß erst
granulieren, dann wird er auf die Wundfläche transplantiert.
Ist dies gelungen, so wird der Länge nach in der Mitte die
Knochenplatte eingesägt und durch Zusammenfalten der
beiden Hälften die Form der Nase gebildet. Dieser so ge
formte Lappen wird nun in den aufgefrischten Defekt ein
geheilt, und zwar so, daß die Hautbekleidung nach außen,
die transplantierte Seite nach der Nasenhöhle zu reicht.
Das Septum der Nass wird lediglich häutig bei der An
frischung des Defekts gewonnen. Der Stirndefekt' wird
durch Lappenverschiebung gedeckt.
Die günstigen Erfahrungen, die v. Mangold mit
Übertragung von Rippenknorpel in den Kehlkopf gemacht
hatte, veranlaßten ihn, denselben- auch bei der operativen
Plastik der Nase zu verwenden. Die Tatsache, daß ein mit
Perichondrium unter die Haut übertragenes Knorpelstück
sich in der Folge gegen die Perichondriumseite hin bogen
förmig krümmt, erschien ihm besonders bei den plastischen
Operationen an der Nase wertvoll, wo es sich darum handelt,
einen eingesunkenen Nasenrücken wieder auszugleichen, oder
den erschlafften Nasenflügeln durch Einziehung von Knorpel
spangen die normale Wölbung wiederzugehen.
Diese Art der Rhinoplastik hat er in mehreren Fällen,
nach Verlust der weichen Nase durch Lupus und haupt
sächlich bei luetischer Sattelnase mit gutem Erfolg angewandt.
Später wurde von Henle, v. Mangolds Rhino