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stellt den weiteren Fortschritt und zugleich die Grundlage
dar, auf der alle brauchbaren Verfahren beruhen.
Das König'sehe Verfahren hat Helfe rieh dahin
modifiziert, daß mit einem bis zur Nasenwurzel hinauf
reichenden Bogenschnitte die Haut der Nase lappenförmig
unter gleichzeitiger Lösung der Weichteilnase abtrennte. Der
Knochen enthaltende Stirnlappen wurde in den Defekt unter
die abpräparierte Haut gepflanzt und nach seiner Einheilung
der Stiel durchschnitten ; über den noch freiliegenden Teil
des Stirnlappens wurde die Haut der Nasenwurzel durch
seitliche Lappenbildung herübergezogen.
Im Jahre 1886 wurde von Obalinski in Krakau
ein Fall von Rhinoplastik veröffentlicht, bei der er die
Methode Dieffenbachs modifizierte und den Defekt aus
der Wangenhaut deckte.
Die Nasenplastik aus dem Arm wurde von Küster
in Marburg vielfach angewandt und in Band XLVIII des
Archivs für klinische Chirurgie bei zwei Indicationen empfohlen
1) zur Gewinnung eines Unterfütterungslappens für um
fangreichere Nasenbildungen aus der Stirn und 2) zum
Ersatz der Nasenspitze. Die ersten Versuche mißlangen
sämtlich, weil K. nach den Vorschriften v. Gräfe’s die
Operation möglichst abkürzen wollte, besonders auch den
frisch ausgeschnittenen Lappen sofort auf den Nasenstumpf
heftete. Bessere Erfolge hatte K., seitdem er den unter
minierten Lappen zunächst 6—10 Tage an seiner Stelle am
Oberarm ließ, um ihn erst dann zu überpflanzen.
Bei einem Studenten, dem die Nasenspitze nebst größeren
Teilen der Nasenflügel bei einer Schlägermensur abgeschlagen
war, und dessen Gesicht von früheren Verletzungen gleicher
Art zahlreiche Narben aufwies, wurde der Defekt in der
Weise von Helferich ersetzt, daß ein Lappen aus der
linken Wange unterfüttert und ein Lappen aus der rechten
Wange als Bedeckung darauf gesetzt wurde. In der Folge
wurde natürlich die Brücke des unterfütterten Lappens
durchtrennt und auch an dieser Seite (links) der Rand der
nun zusammengeheilten Lappen mit dem Rest des Nasen
flügels vereinigt. Ein Septum narium wurde nicht gebildet,