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trigeminus, facialis, des vago-accessorius, vielleicht auch des
acusticus, was objektiv allerdings nicht nachgewiesen werden
konnte, der Anamnese und den Aussagen des B. nach
aber nicht unwahrscheinlich ist, außerdem des hypoglossus.
Von einer Taboparalyse kann hier keine Rede sein,
da wir keine Sprachstörung und keine psychischen Störungen,
insbesondere keine Abnahme der geistigen Fähigkeiten
konstatieren.
Ätiologie (1er Tabes.
Als ein fast konstant vorkommendes ätiologisches Moment
der Tabes wird vorausgegangene Syphilis betrachtet; Erb
bezeichnet sie direkt als eine „syphilogene Erkrankung.“ 1 )
In ungefähr 80—90% der Fälle ist vorangegangene syphili
tische Infektion nachgewiesen. Andere Autoren geben einen
geringeren Procentsatz an. 2 ) Doch alle Fälle von Tabes
hierauf zurückzuführen, ist beim besten Willen nicht gelungen.
Pis finden sich zu viele, bei denen auch nicht der geringste
Anhaltspunkt besteht, daß eine syphilitische Infektion voraus
gegangen ist. In diesen Fällen einfach von kryptogener
Syphilis zu sprechen wäre eine petitio principii. Es werden
daher auch noch sonstige Ursachen, die Tabes Hervorrufen
können, angegeben: ueuropatische Belastung, Erkältung,
sexuelle Excesse, geistige und körperliche Überanstrengungen
und Strapazen, Einwirkung gewisser Gifte, Infektionskrank
heiten und in letzter Linie Traumen.
Die Traumen, von denen angenommen wird, daß sie
eine tabiscbe Erkrankung nach sich ziehen könnten, sind
der verschiedensten Art. Es kann ein Sturz vom Pferde,
aus großer Höhe vorangegangen sein, lange Zeit einwirkende
Erschütterungen, ferner Eisenbahn- und sonstige Unfälle
u. s. w. 3 ) ~ J ‘
*) Deutsche Klinik, VI. Bit. t. Abt. S. 823.
s ) S. Sammlung klinischer Vorträge No. 63, Erb, Aetiologie der
Tabes S. 520.
a ) Erb in „Deutsche Klinik“ 1. c. S. 826.