Full text: Zur Casuistik der Radikaloperation der Prostatahypertrophie

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mit nachfolgender Blaseninkontinenz leicht erklärlich macht. 
Doch fühlte sich Patient trotz seiner Inkontinenz wohler als 
bei seinem früheren Leiden und war mit dem Erfolge nicht 
unzufrieden. 
Die möglichen Komplikationen der perinealen Methode 
sind quoad vitam weniger gefährlich als die mit der supra- 
pubischen Operation häufig verbundenen, gelingt es aber, bei 
der Prostatektomia suprapubica die Komplikationen zu ver 
meiden, oder erfolgreich zu bekämpfen, so ist der Erfolg 
gewöhnlich ein ungleich besserer als bei den perineal ope 
rierten Patienten. Wägt man Vorteile und Nachteile beider 
Operationen gegeneinander ab, so kommt man zum Schlüsse: 
Trotz der etwas größeren Lebensgefahr bei der Prostatek 
tomia suprapubica im Gegensätze zur geringeren Gefährlich 
keit der Prostatektomia perinealis ist wegen des ungleich 
besseren Erfolges die erstere Operation vorzuziehen, wo 
immer die Indikationen dazu da sind. 
Für die perineale Methode könnte nur noch ins Gewicht 
fallen, daß hier die Lumbalanästhesie von noch etwas besserer 
Wirkung ist. 
Die Prostatektomie ist in Deutschland noch in der 
Entwickelung begriffen, aber schon jetzt hat sie die übrigen 
Operationsarten aus dem Felde geschlagen und wird mit 
fortschreitender Technik immer bessere Erfolge zeitigen, so 
daß von den jetzt noch häufiger eintretenden unerwünschten 
Folgen besonders die Inkontinenz sich wird vermeiden lassen. 
Schlesinger glaubt, Inkontinenz nach Prostatektomie beruhe 
auf Verletzung des musculus sphincter membranaceus, der 
die pars membranacea der Urethra umschließt und für den 
fehlenden resp. atrophischen m. sphincter internus eintritt. 
Die wohl stets unvermeidlich eintretende Impotenz dürfte 
besonders von den Patienten hohen Alters wohl nur als 
geringer Nachteil empfunden werden, jedenfalls aber mit 
einem Zustande, der sie ihre früheren Leiden vergessen macht, 
gerne in Kauf genommen werden.
	        
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