17
15.1. Da der Urinbefund sich nicht wesentlich bessert,
die Kräfte des Patienten immer mehr abnehmen, da der
Eiterdurchbruch nach oben einen paravesikalen Absceß ver
muten läßt, und Patient selbst eine Operation auf das
dringendste wünscht, wird heute
Operation in Lumbalanästhesie vorgenommen. Frei
legung der Prostata durch bogenförmigen Dammschnitt. Ein
führung des Katheters in die Urethra. Exstirpation beider
Prostatahälften von zwei Kapsellängsschnitten aus zu beiden
Seiten der Harnröhre. Dabei wird die Urethra an einer
kleinen Stelle verletzt. Erweiterung dieser Öffnung blasen-
wärts. Durch diesen Schlitz wird der mittlere Lappen mit
Zange gefaßt, in den Schlitz eingestellt, angezogen und
möglichst ausgiebig exstirpiert. Während dieses Vorgehens
wird auf einmal ein ziemlich großer, mit stinkendem Eiter
erfüllter Absceß eröffnet, von dem es zweifelhaft ist, ob er
paravesikal sitzt oder aus einem Harnblasendivertikel be
stellt. Sorgfältige Spülung mit Wasserstoffsuperoxyd, Ein
fuhren zweier Drains ins Bett der beiden Prostatahälften und
eines Drains in die Gegend des Abscesses. Breite, ausgiebige
Tamponade der ganzen Wunde, nachdem ein Nelaton-Katheter
vom Orificium externum in die Harnblase eingeführt wurde.
Sorge für gute Ernährung. Dreimal täglich Kampfer.
Dauerkatheter.
Der Zustand des Patienten nach der Operation ist durch
aus befriedigend. Die Kräfte heben sich.
20. I. Urin größtenteils durch den Katheter entleert,
noch stark eiterhaltig, aber nahezu ohne den früheren Gestank.
28. I. Urin ohne Gestank, nur noch etwas eiterhaltig,
jedoch bedeutend klarer als früher. Zustand des Patienten
unverändert gut.
1. II. Nach Fortlassen des Katheters fließt der Urin
fast nur durch die Wunde ab.
7. II. Urin ist verhältnismäßig klar, geht nur durch
die Wunde ab.