Full text: Zur Casuistik der Radikaloperation der Prostatahypertrophie

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15.1. Da der Urinbefund sich nicht wesentlich bessert, 
die Kräfte des Patienten immer mehr abnehmen, da der 
Eiterdurchbruch nach oben einen paravesikalen Absceß ver 
muten läßt, und Patient selbst eine Operation auf das 
dringendste wünscht, wird heute 
Operation in Lumbalanästhesie vorgenommen. Frei 
legung der Prostata durch bogenförmigen Dammschnitt. Ein 
führung des Katheters in die Urethra. Exstirpation beider 
Prostatahälften von zwei Kapsellängsschnitten aus zu beiden 
Seiten der Harnröhre. Dabei wird die Urethra an einer 
kleinen Stelle verletzt. Erweiterung dieser Öffnung blasen- 
wärts. Durch diesen Schlitz wird der mittlere Lappen mit 
Zange gefaßt, in den Schlitz eingestellt, angezogen und 
möglichst ausgiebig exstirpiert. Während dieses Vorgehens 
wird auf einmal ein ziemlich großer, mit stinkendem Eiter 
erfüllter Absceß eröffnet, von dem es zweifelhaft ist, ob er 
paravesikal sitzt oder aus einem Harnblasendivertikel be 
stellt. Sorgfältige Spülung mit Wasserstoffsuperoxyd, Ein 
fuhren zweier Drains ins Bett der beiden Prostatahälften und 
eines Drains in die Gegend des Abscesses. Breite, ausgiebige 
Tamponade der ganzen Wunde, nachdem ein Nelaton-Katheter 
vom Orificium externum in die Harnblase eingeführt wurde. 
Sorge für gute Ernährung. Dreimal täglich Kampfer. 
Dauerkatheter. 
Der Zustand des Patienten nach der Operation ist durch 
aus befriedigend. Die Kräfte heben sich. 
20. I. Urin größtenteils durch den Katheter entleert, 
noch stark eiterhaltig, aber nahezu ohne den früheren Gestank. 
28. I. Urin ohne Gestank, nur noch etwas eiterhaltig, 
jedoch bedeutend klarer als früher. Zustand des Patienten 
unverändert gut. 
1. II. Nach Fortlassen des Katheters fließt der Urin 
fast nur durch die Wunde ab. 
7. II. Urin ist verhältnismäßig klar, geht nur durch 
die Wunde ab.
	        
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