Full text: Über einen Fall von Bauchdeckenactinomycose

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herde in die Tiefe wird an einer Stelle die Peritonealhöhle er 
öffnet und zwar am unteren Ende des die Eiterherde einschlies- 
senden Bezirkes. Es wird freie Bauchhöhle und freiliegender 
Darm sichtbar. Die Bauchhöhle wird nach unten durch einen 
Mullstreifen abgestopft. Beim Anheben des oberen Winkels der 
Peritonealöffnung sieht man, dass Netzadhaesionen zu diesem 
Teile des Peritoneum parietale führen, der gerade dem am 
schwersten erkrankten, mit Eiterherden durchsetzten Bezirk der 
Bauchwand entspricht. Abbinden dieser Adhaesionen. Mit meh 
reren längsgerichteten Scheerenschlägen zu beiden Seiten wird 
dieser Teil des Peritoneums gleichzeitig mit dem auf ihm liegen 
den Teil der Bauchwandung nach oben lappenartig freigemacht; 
dabei zeigt es sich, dass an einer umschriebenen Stelle von etwa 
Linsengrösse die Flexur dem Peritoneum parietale adhaerent ist. 
Die Adhaerenz lässt sich leicht lösen. Da nichts Krankhaftes 
sichtbar ist, wird der Serosadefect an der Flexur einfach über 
näht. Hierauf wird die Excision des nach oben heraufgelösten 
Bauchwandteiles vollendet (circa 6 cm lang und 3 cm breit). 
Tamponade der ganzen Wunde. Situationsnaht. 
1. II. 06. Pat. hat die Operation gut überstanden. Es 
wird mit Jodkalium innerlich begonnen, 3 gr. pro die bis 6 gr. 
pro die aufsteigend. Sorge für gute Ernährung und geordnete 
Darmtätigkeit. 
4. II. 06. Keine Störung des Heilungsverlaufes. Subjectives 
Wohlbefinden. Temperatur dauernd normal. Stuhlgang geregelt. 
8. II. 06. Mit der Lockerung des tiefen Tampons wird 
begonnen. 
12. II. 06. Alle Tampons entfernt; Wunde gut granu 
lierend; nirgends verdächtig aussehende Stellen. 
24. II. 06. Unter guter Granulationsbildung hat sich die 
Wunde erheblich zusammengezogen und in eine flache Mulde 
verwandelt. Allgemeinbefinden vorzüglich. Pat. war in der 
letzten Woche ausser Bett. Jodbeschwerden nicht aufgetreten. 
Pat. wird mit Salbenverband und Leibbinde in ambulatorische 
Behandlung entlassen. 
Die microscopische Untersuchung der im Eiter enthaltenen 
Körner ergiebt typische glänzende etwas gelbliche und strahlen-
	        
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