Full text: Über einen Fall von Bauchdeckenactinomycose

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wieder mobil werden. Auch brauchen keine Verwachsungen der 
Därme untereinander vorhanden zu sein, ohne dass hierdurch 
die Möglichkeit einer Invasion vom Darmtractus aus ausge 
schlossen wäre. Ferner gestattet uns auch der bisweilen er 
hobene Befund, dass die Veränderungen in den Bauchdecken 
grosse Dimensionen angenommen hatten, während von einer Er 
krankung des Darmes nichts mehr nachweisbar war, noch keinen 
berechtigten Schluss auf den Sitz des primären Herdes, da der 
Krankheitsprocess am Ausgangspunkt erlöschen und an einer 
anderen Stelle weiter wuchern kann, ohne dass mit Bestimmtheit 
der eingeschlagene Weg noch deutlich erkennbar zu sein braucht. 
Ausser der Verbreitung des Prozesses per continuitatem 
kommt eine solche auf metastatischem Wege, und zwar auf dem 
Wege der Blutbahn zustande, besonders wenn der primäre Herd 
in der Nähe grosser Gefässstämme liegt. Die anfänglich um die 
Gefässe localisierten Keime dringen allmählich in das thrombo- 
sierte Gefäss ein, der Thrombus erweicht, die abbröckelnden 
Teile mit den an ihnen haftenden Pilzkeimen werden mit dem 
Blutstrom fortgerissen, setzen sich schliesslich in den Capillaren 
fest und führen hin zur Bildung secundärer Herde, namentlich 
in Lunge und Leber. Eine Propagation auf lymphatischem Wege 
ist äusserst selten, da die Grösse der Keime und die Tätigkeit 
der Phagocyten einen Transport auf diesem Wege nicht zulassen. 
Diese Tatsache kann als wertvolles differentialdiagnostisches Hülfs- 
mittel tuberculösen und luetischen Erkrankungen gegenüber, die 
bisweilen ähnliche klinische Bilder wie die Actinomycose machen, 
herangezogen werden, da bei ihnen Lymphdrüsenschwellungen 
nie vermisst werden. Die vereinzelt auch bei actinomycotischen 
Processen namentlich am Halse beobachteten Lymphdrüsensclnvel- 
lungen sind auf Mischinfection zurückzuführen; Mediastinal-Lymph- 
drüsenschwellung ist bisher in keinem der veröffentlichten Fälle 
von Unterleibsactinomycose beschrieben worden. 
Ihren Hauptsitz hat die Darrnactinoinycose vornehmlich in 
den unteren Darmabschnitten. Die saure Reaction des Magens 
und Dünndarms, die antibactericide bezw. hemmende Wirkung 
der Galle sowie besonders die starke Peristaltik in den oberen 
Teilen des Verdauungstractus scheinen im allgemeinen einem
	        
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