Full text: Zur Casuistik von Chondrombildungen an den knöchernen Gelenkenden

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Mutterkapseln gelagert zusammen, teils gleichmäßig verteilt. 
An einzelnen Stellen verkalkt der Knorpel, an andern bildet 
sich echter Knochen, der Stiel besteht ganz aus Knochen 
substanz, sodaß die Geschwulst als Osteochondrom bezeichnet 
werden muß. 
Der Tumor war hauptsächlich nach oben in die Knie 
kehle hineingewachsen und hatte etwa die Höhe des Condylus 
int. femoris erreicht. Die Art. poplitea war durch ihn nach 
außen verlagert. Die Beschwerden, welche die Geschwülste 
des Kniegelenks und seiber Umgebung machen, hängen 
wesentlich von ihrer Größe und ihrem Sitze ab. Die 
kleineren verursachen oft keinerlei Beschwerden. Auch dieser 
Patient war erst in Behandlung gekommen, als die Geschwulst 
besagte stattliche Größe erreicht hatte und ihn beim Arbeiten 
hinderte. 
Die präpatellaren Tumoren machen sich in der Regel 
nur beim Niederknien bemerkbar. 
Die tiefer z. B. in der Bursa subpatellaris oder in der 
Kniekehle gelegenen hindern mehr oder weniger die Be 
wegungen des Knies. Durch Druck auf den Nervus ischi- 
adicus kann es zu ischiasähnlichen Schmerzen kommen, 
Druck auf die Gefäße der Kniekehle kann zu Stauungen im 
Gebiet der Vena saphena, zu Ödemen an Fuß und Unter 
schenkel Anlaß geben. Früher und häufiger machen sich 
derartige Störungen bei den rasch wachsenden malignen 
Tumoren geltend. 
Was die Therapie derartiger Geschwülste anlangt, so 
kann natürlich nur die operative Entfernung dauernd zum 
Ziele führen, wenn auch zuweilen Recidive die Prognose 
etwas verschlechtern. Bleiben die Chondrome klein (und) 
machen sie keine Beschwerden, und bewahren sie ihren 
gutartigen Charakter, so kann man sie unangetastet lassen. 
Nehmen sie jedoch fortwährend an Wachstum zu oder fallen 
sie durch ihren Sitz lästig, so ist es am besten ihre Basis 
freizulegen und sie breit mit dem Meißel abzutragen, wie 
es auch in diesem Falle geschehen ist. Im allgemeinen 
wird diese Methode zum Ziele führen. Zeigen sie jedoch 
Neigung zu maligner Entartung oder haben sie zu gewaltige 
Dimensionen angenommen, so kann oft nur die völlige 
Entfernung des befallenen Körperteils in Betracht kommen.
	        
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