Von Tabes cervicalis sprach zuerst Remak, der
nämlich je nach der Verschiedenheit der auftretenden
Symptome eine Einteilung der Tabes in eine cervicale,
basale, cerebellare und dorsale vorschlug. Leyden will
von diesen Formen nur eine cerebrale und cervicale Form
gelten lassen und zwar die letztere mit folgenden klinischen
Erscheinungen: „Bei der cervicalen Form der Tabes be-
treffen die klinischen Erscheinungen hauptsächlich die
oberen Extremitäten. Es besteht Anaesthesie und Ataxie
der Hände und Arme, wenn freilich auch nicht in allen
Fällen sehr ausgesprochen, während Ataxie der unteren
Extremitäten fehlt. Der Patellarreflex kann erhalten, aber
auch aulgehoben sein. Sehr gewöhnlich bestehen schon
frühzeitig gastrische Krisen. Die Anästhesie betrifft zu
weilen außer den Armen auch den oberen Teil des
Rumpfes und das Gesicht. Die Beine können ganz oder
fast ganz frei von objektiven Sensibilitätsstörungen, wohl
aber von Schmerzen befallen sein. Romberg’sches
Symptom ist meist, wenn auch in geringem Grade vor
handen. Die Pupillen sind fast immer beteiligt; bei
einigen Fällen wird nur Pupillendifferenz beobachtet.
Weiterhin kommt es wohl stets zu reflektorischer Pupillen
starre. Beteiligung des Sehnerven und Doppelsehen kommt
auch bei cervicaler Tabes vor. Die lancinierenden Schmerzen
pflegen hauptsächlich oder ausschließlich in den Armen
gefühlt zu werden. Die Sehnenreflexe an den Armen
sind in einigen Fällen, wo darauf geachtet wurde, als
aufgehoben geschildert worden.“