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gung des N. glossopharyngeus könnte man vielleicht
schließen, wenn man die Angaben des Kranken in Er
wägung zieht: „er habe oft das Gefühl, als ob Zunge und
Gaumen ganz rauh wären“. Störungen des Geschmacks
sind bisweilen bei Tabes beobachtet, manchmal mit gleich
zeitiger Anästhesie der Zunge und Mundschleimhaut. So
führt Dr. Erben einen Fall an, wo neben einer Geruchs-
parästhesie auch eine solche des Geschmacks bestand.
Diese trat in der Form eines anfallsweise sehr peinlichen
serösen Geschmacks auf, der zuerst im Schlunde empfunden
wurde,. darauf allmählich nach vorn, am stärksten um den
Zungenrand herum sich ausbreitete und stundenlang an
hielt, um dann allmählich abzuklingen oder plötzlich
wieder zu yersch winden.
Für eine Mitbeteiligung des Acusticus spricht nichts.
Auch Erkrankung des Facialis findet man nicht so
sehr häufig. Hier ist er wohl ziemlich sicher beteiligt.
Meistens sind es die Äste der Nerven, welche der Mimik
des Mundes dienen. In einzelnen seltenen Fällen wurden
grimassenartige Bewegungen konstatiert. Vielleicht könnte
man die Angaben des Kranken, daß seine Frau Zuckungen
der rechten Gesichtshälfte beobachtet habe, dahin deuten.
Besser verwendbar für obige Annahme sind zwei andere
Befunde. Beim Anlauten bleibt der rechte Gaumenbogen
zurück. Der M. levator palati mollis ist also auf der einen
Seite gelähmt. Hieraus kann man sich wohl auch den
nasalen Beiklang der Stimme erklären, der eben durch
den mangelhaften Abschluß nach der Nasenhöhle hin
hervorgerufen ist. Während die Stirnpartien des Kranken
gleichmäßig innerviert sind, scheint es die Mundpartie des
Facialis links weniger als rechts zu sein. Dies würde ja
auch mit anderen Beobachtungen übereinstimmen.
Der Abducens ist oft beteiligt, teils einseitig, teils
beiderseits. In diesem Falle ist der linke M. rectus externus
gelähmt. Beim Blick nach links bleibt der linke Bulbus