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nicht sehr häufig geltend zu machen. Die Rachenreflexe
sind allerdings abgeschwächt. Bezüglich des Respirations
apparates spielen die in letzter Zeit genauer und viel be
schriebenen Kehlkopferscheinungen eine Hauptrolle. Sie
zerfallen nach einer Einteilung Eisenlohrs in:
I. Primär spatische Erscheinungen (die eigentlichen
Larynxkrisen).
II. Sensible Störungen (Anästhesieen der Kehlkopf
schleimhaut mit Anomalieen der Reflexe.
III. Partielle Lähmungen und Paresen.
IV. Ataktische Störungen der Kehlkopfmuskulatur.
Primär spastische Erscheinungen, wie sie bestehen
in inspiratorischer Dyspnoe, krampfhaften Husten, der
zuweilen mit Glottiskrämpfen oder wahren Erstickungs
anfällen einhergeht, finden wir hier nicht. Auch sensible
Störungen der Schleimhaut sind zurzeit nicht nachzu
weisen. Wohl aber findet sich Muskellähmung und zwar
die am häufigsten vorkommende Posticuslähmung. Der
rechte M. crico-arytaenoideus postieus ist gelähmt. Zugleich
besteht eine Insufücienz des linken M. vocalis, die aber
im Gegensatz zu der zentralen Posticuslähmung als wahr
scheinlich katarrhalischen Ursprungs anzusehen ist. Die
einseitige Posticuslähmung, die nach Gehrhardt als die
unschuldigste von allen anzusehen ist, tritt hier ohne
Larynxkrisen auf. Auch Ataxie der Kehlkopfmuskulatur,
wie sie von Krause beobachtet und als eine Erscheinung
beschrieben ist, bei der ein plötzliches Stehenbleiben der
Stimmbänder unter Abbrechen der Stimme mitten im
Wort uiyd ruckweises Übergehen in Inspirationsstellung
eintrat, ist in diesem Falle nicht vorhanden.
Erscheinungen von seiten des Herzens treten nicht
besonders hervor. Es besteht vielleicht eine geringe Puls
beschleunigung, doch fehlen eigentliche Herzkrisen oder
Klappenfehler, wenn man letztere überhaupt nicht als
zufällige Komplikationen ansehen muß. Auf eine Beteili-