Full text: Pylephlebitische Leberabscesse nach Appendicitis

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dem können auf dem letztgenannten Wege wohl oberflächlich 
sitzende einzelne Abscesse entstehen aber niemals multiple 
Abscesse in der Lebersubstanz. Dagegen erbringen die 
Sektionsbefunde in den Fällen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 den 
sicheren Beweis für den Weg auf dem das infektiöse Material 
in die Leber gelangte. Es fragt sich nun wie entsteht die 
Thrombophlebitis purulenta im Wurzelgebiet der Vena portae. 
Da sind zunächst 3 Arbeiten zu nennen, die uns darüber 
Aufschluß geben, die von Fowler (10), Meisel (11) und 
von v. Brunn (12). Die genannten Autoren befassen sich 
mit der Frage, ob die Erkrankung des Appendix eingeleitet 
wird durch eine primäre Erkrankung seiner Gefäße und die 
daraus sich ergebende Schädigung seiner Wandung oder ob 
die Erkrankung der Gefäße eine sekundäre Erscheinung sei. 
Ohne auf die Entscheidung dieser Frage einzugehen, möchte 
ich die in allen 3 Arbeiten angegebene wichtige Tatsache 
hier erwähnen, daß die Gefäße imMesenteriolum des erkrankten 
Appendix in der Regel pathologische Veränderungen auf 
weisen, sowohl leichte Wandveränderungen wie auch aus 
gesprochene Thrombose, und zwar scheinen die Venen häufiger 
zu erkranken als die Arterien. Bei dieser Voraussetzung 
steht dann der weiteren Annahme nichts im Wege, daß 
Bakterien von dem infektiösen Inhalte des Appendix durch 
seine krankhaft veränderten Wandungen hindurchtreten und 
in die Lymphbahnen des Mesenteriolums gelangen, in deren 
Verlauf die genannten Autoren gelegentlich kleinste Abscesse 
nachweisen konnten. Sei es. nun, daß die Bakterien bereits 
thrombosierte Venen vorfinden oder, daß durch ihre An 
wesenheit erst die Thrombose hervorgerufen wird, in beiden 
Fällen wird es zu einer Infektion des Thrombus kommen 
können, v. Brunn ist es gelungen bei einem frühzeitig 
entfernten frisch erkrankten Appendix Bakterienherde im 
perivasculären Bindegewebe der thrombosierten Venen sowie 
deren Durchbruch in das Venenlumen und die daran an 
schließende eitrige Einschmelzung des Thrombus mikroskopisch 
nachzuweisen.
	        
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