Full text: Pylephlebitische Leberabscesse nach Appendicitis

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6. 8. Leichter Ikterus, Leber vergrößert, kaum druck 
empfindlich, Leib nicht aufgetrieben. Am Nabel leichte 
Druckempfindlichkeit. Coecalgegend vollkommen frei, subjek 
tiv sehr wenig Beschwerden. 
Diagnose: Pylephlebitis nach Perityphlitis. Zu einem 
Eingriff bestand keine Indikation. Das Fieber hielt unver 
ändert an vom 5. 7. bis 12. 8. dann allmählicher Nachlaß, 
so daß Pat. am 25. 8. entlassen werden konnte. Er stellte 
sich am 16. 12. im besten Wohlsein vor. 
Bei 10 Fällen wurde die Diagnose Appendicitis intra 
vitam gestellt. Bei Fall 3, 10 und 11 waren vom Appendix 
gar keine oder doch nur geringe Erscheinungen ausgegangen. 
Bei Fall Nr. 1, 4, 5, 8 und 9 wurde der Appendix entfernt. 
Leberschwellung war in allen Fällen vorhanden. Ikterus 
fehlte in Fall 2, 5, 6, 7 und 10. In Fall 1 und 2 lag 
Appendicitis simplex vor, während es in den übrigen zur 
Bildung von Abscessen gekommen war. Die Leber wurde 
punktiert in Fall 1, 5 und 6 stets mit negativem Erfolg. 
Die Fälle 9, 10 und 11 haben wegen ihres Ausganges beson 
deres Interesse und sollen weiter unten eingehend besprochen 
werden. 
In den aus der Literatur zusammengestellten Fällen 
ist nicht immer die Entstehung der Leberabscesse auf dem 
Wege der Pfortader festgestellt worden, aber der typische 
Verlauf dieser Fälle zusammen mit der nachgewiesenen 
Appendicitis und den durch Autopsie intra vitam oder post 
mortem festgestellten multiplen Leberabscessen berechtigt, 
glaube ich, zu der Annahme des obengenannten Infektions 
weges. Es gibt zwar noch einen anderen Weg, auf dem 
wie Körte (7) angibt Leberabscesse entstehen können, näm 
lich auf dem Wege des retrocoecalen und retrocolischen Binde 
gewebes, doch glaube ich, daß diese grob-anatomischen Ver 
änderungen bei der Sektion viel weniger leicht übersehen 
worden wären, als die manchmal sehr geringfügigen thrombo- 
phlebitischen Veränderungen in den Mensenterialvenen. Außer
	        
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