Full text: Pylephlebitische Leberabscesse nach Appendicitis

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1. 4. Das Krankheitsbild ist bisher immer dasselbe 
geblieben. Täglich traten mehrere Schüttelfröste auf und 
dabei wurden Temp. bis 42.4 beobachtet. Der Leib war 
stets weich und nicht druckempfindlich. Es hat sich eine 
Kotfistel gebildet. Die Wunde eitert mäßig. Stuhlgang von 
normaler Beschaffenheit. 
5. 4. 4 ccm argent. colloidale 2 : 100 intravenös. Un 
mittelbar darauf Schüttelfrost. 
6. 4. Erbrechen, der Leib ist aufgetrieben. Abends 
starke Leibschmerzen, Ikterus. Die Wunde ist bis auf einen 
dünnen in die Tiefe führenden Fistelgang gut vernarbt. 
10. 4. Starke Zunahme des Ikterus, hochgradige Herz 
schwäche, nachts Exitus. 
Sektion: In der Bauchhöhle etwa l U 1 seröse Flüssigkeit. 
Am Herzen keine wichtigen Veränderungen. In beiden Lungen 
mehrere Infarkte von Erbsen- bis Wallnußgröße infolge in 
fektiöser Emboli. Die Milz ist stark vergrößert (Infektions 
milz). Die Leber ist von multiplen Abscessen durchsetzt. 
Im Coecum findet sich eine zweimarkstückgroße Fistel, die 
überall von der Bauchhöhle gut abgeschlossen ist. Im Winkel 
zwischen Dick- und Dünndarm befindet sich ein gänseei 
großer Absceß. Der Stamm der Vena mesenterica inferior 
ist thrombosiert, ihr Wurzelgebiet frei. Die Thrombose reicht 
bis zur Einmündung in die Pfortader und beginnt peripher 
mit einem roten Thrombus, der dann beginnende Erweichung 
und weiter zentralwärts eitrige Einschmelzung zeigt. 
Nr. 5. (Bei Sonnen bürg im Auszug angegeben.) 
Mädchen St., 9 Jahre alt. Am 19. 7. 94 im zweiten Anfall 
nach längerem Kranksein operiert. Es findet sich ein Absceß; 
der perforierte Appendix wird amputiert. Im Anfang glatte 
Wundheilung, Allgemeinbefinden wenig gebessert. Unregel 
mäßige Temperaturerhöhung und Schüttelfröste. Leber ver 
größert und schmerzhaft. Punktion der Leber negativ, da 
gegen Eröffnung einer mit trüber Flüssigkeit und Eiterflocken 
gefüllten subphrenischen Höhle. 
21. 7. Exitus.
	        
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