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innen und etwas nach hinten im Sinne einer Bajonnettstellung.
Unterhalb des obern Bruchstücks eine deutliche Delle. An
der Bruchstelle der Tibia bildet der Unterschenkel von der
Seite gesehen einen nach vorn offenen Winkel von 174°.
Die Beweglichkeit des Fußgelenks ist eine fast normal aus
giebige, doch ist stärkere Flexion von deutlichem Knacken
und Reiben begleitet,
Pat. hat Schienenschuhe erhalten, er trägt dieselben für
gewöhnlich nicht, nur wenn er etwas Gartenarbeit verrichtet.
Wenn Pat. nicht arbeitet so ist er besÄhwerdefrei. Von
einer an sich wohl berechtigten Rentenkürzung (es kämen 10%
in Abzug) hat die Berufsgenossenschaft wegen des hohen
Alters des Patienten abgesehen, sie bewilligt ihm die Vollrente.
No. 651. 40 Jahre. Fract. cruris sin. 76 Krankheits
tage. Behandlung: Reposition in Narkose. Gepolsterter
Gypsverband; zweimalige Erneuerung des Gypsverbandes in
Narkose. Dann Silberdrahtnaht. Gypsverbände. Geh-
gypsverband.
Resultat: Keine meßbare Verkürzung, Waden- und
Unterschenkelumfang gegen rechts um 2 cm geringer bei
sonst gut entwickelter Muskulatur. Stellung des Fußes
völlig normal. Im Kniegelenk besteht leichtes Knacken,
aber keine Funktionsbehinderung in demselben. Nach innen
von der Bruchstelle der Tibia geringe Callushypertrophie zu
fühlen, dort Druckemptindlichkeit ebenso wie an der Bruch
stelle der Fibula. Richtung der Tibiakante nicht gestört,
aber leichte flache Delle in derselben etwas oberhalb und
unterhalb der Frakturstelle, derselben entsprechend eine ge
ringe Rekurvierung des Unterschenkels. Heben auf den
Zehenspitzen möglich. Gang ist vorsichtig, etwas stampfend
ohne Stock. Pat. hat früher das linke Auge durch Eisen
splitter eingebüßt. Pat. bezieht Rente.
No. 654. 37. Jahre. Fract. cruris sin. (Schlechte
Callusbildung). 72 Krankheitstage; noch 6 Wochen Nach
behandlung.