Full text: Die Frakturen und Distorsionen der unteren Extremität aus den Jahren 1899/1900 und 1900/01 mit Berücksichtigung der wirtschaftlichen Bedeutung

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innen und etwas nach hinten im Sinne einer Bajonnettstellung. 
Unterhalb des obern Bruchstücks eine deutliche Delle. An 
der Bruchstelle der Tibia bildet der Unterschenkel von der 
Seite gesehen einen nach vorn offenen Winkel von 174°. 
Die Beweglichkeit des Fußgelenks ist eine fast normal aus 
giebige, doch ist stärkere Flexion von deutlichem Knacken 
und Reiben begleitet, 
Pat. hat Schienenschuhe erhalten, er trägt dieselben für 
gewöhnlich nicht, nur wenn er etwas Gartenarbeit verrichtet. 
Wenn Pat. nicht arbeitet so ist er besÄhwerdefrei. Von 
einer an sich wohl berechtigten Rentenkürzung (es kämen 10% 
in Abzug) hat die Berufsgenossenschaft wegen des hohen 
Alters des Patienten abgesehen, sie bewilligt ihm die Vollrente. 
No. 651. 40 Jahre. Fract. cruris sin. 76 Krankheits 
tage. Behandlung: Reposition in Narkose. Gepolsterter 
Gypsverband; zweimalige Erneuerung des Gypsverbandes in 
Narkose. Dann Silberdrahtnaht. Gypsverbände. Geh- 
gypsverband. 
Resultat: Keine meßbare Verkürzung, Waden- und 
Unterschenkelumfang gegen rechts um 2 cm geringer bei 
sonst gut entwickelter Muskulatur. Stellung des Fußes 
völlig normal. Im Kniegelenk besteht leichtes Knacken, 
aber keine Funktionsbehinderung in demselben. Nach innen 
von der Bruchstelle der Tibia geringe Callushypertrophie zu 
fühlen, dort Druckemptindlichkeit ebenso wie an der Bruch 
stelle der Fibula. Richtung der Tibiakante nicht gestört, 
aber leichte flache Delle in derselben etwas oberhalb und 
unterhalb der Frakturstelle, derselben entsprechend eine ge 
ringe Rekurvierung des Unterschenkels. Heben auf den 
Zehenspitzen möglich. Gang ist vorsichtig, etwas stampfend 
ohne Stock. Pat. hat früher das linke Auge durch Eisen 
splitter eingebüßt. Pat. bezieht Rente. 
No. 654. 37. Jahre. Fract. cruris sin. (Schlechte 
Callusbildung). 72 Krankheitstage; noch 6 Wochen Nach 
behandlung.
	        
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