Full text: Über Kochsalzausscheidung bei Nierenerkrankungen

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wichtigen Fingerzeig zur Untersuchung der Nierenfunktion 
kann auch die Gesamtmenge der im Urin ausgeschiedenen 
festen Bestandteile geben. Sie läßt sich aus dem Vergleich 
des specifischen Gewichts mit der Menge des Urins erschließen. 
Neuerdings hat man nun besonders auf kryoskopischem 
Wege unter Berücksichtigung der Gefrierpunktserniedrigung 
die Gesamtmenge fester Substanzen im Harn feststellen 
zu können geglaubt, es hat sich aber gezeigt, .daß nur sehr 
starke Ausschläge in dieser Beziehung verwertet werden 
können, viele Funktionsstörungen sich dabei näherer Kenntnis 
entziehen. 
In den letzten Jahren hat man den Salzstoffwechsel 
bei Nierenerkrankungen in dieser Hinsicht studiert. Auf 
diesem Wege sind viele Autoren zu der Ansicht gelangt, 
daß die Ausscheidung des Kochsalzes für die Beurteilung 
der Funktion der Nieren und für die Entstehung des Oedems 
von besonderer Wichtigkeit sei. 
Die ältere Litteratur giebt uns über solche Studien 
wenig Aufschluß. Eingehende Untersuchungen über Chlor 
ausscheidung machte v. Noorden, der feststellte, daß die 
Chlorausscheidung der Nephritiker oft der Einfuhr entspricht. 
Er beobachtete, daß neben vorhandener Harnstoffretention 
gleichzeitig meistens Chlorretention einhergeht, daß es jedoch 
auch Fälle giebt, in denen die Nieren für Chlor gut durch 
lässig sind, auch wenn die Ausscheidung des Stickstoffes 
behindert ist. Fleischer fand bei seinen Untersuchungen 
im Urin Nephritiskranker normale Chlormengen, Rosenstein 
fand eine Verminderung des Chlorgehaltes bei chronischer 
Nephritis, gegen Ende der Krankheit sogar ein tiefes Absinken 
desselben. 
Neuerdings ist die Frage der Kochsalzausscheidung 
und ihres Einflusses auf das Krankheitsbild vielfach ein 
gehend bearbeitet. Bei den Untersuchungen über die Chlor* 
ausscheidung bei Nierengesunden fand man, daß die Chlor 
ausfuhr durchaus der Einfuhr entspricht. Man konnte eine 
Gleichmäßigkeit in der Ausscheidung sowohl der absoluten 
wie der prozentualen Kochsalzmenge nach weisen. Schwan 
kungen dieser Menge entsprechen in der Regel dem Wechsel
	        
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