Full text: Über Kochsalzausscheidung bei Nierenerkrankungen

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eine Nephritis, die mit Oedemen einherging, und kam bei 
seinen Untersuchungen zu dem Resultat, daß die Erguß 
flüssigkeit keine Ablagerungsstelle für Kochsalz sei, denn 
die Hydropsflüssigkeit künstlich hydropisch gemachter Tiere 
hat zur Zeit ihrer Entstehung denselben Gehalt an Chlor 
salzen und Gesamtmolekülen wie das Blut, aus dem sie 
stammt. Die von Georgopulos beobachteten Differenzen 
waren jedenfalls so gering, daß sie nicht zu der Annahme 
berechtigten, die hydropischen Ergüsse seien ein Depot für 
Kochsalz. Auf die Frage der Ablagerung des Kochsalzes 
in den Geweben geht Georgopulos mit ausfürlichen 
Organuntersuchungen ein und kommt zu dem Resultat, daß 
Übergang von Chloriden in die Gewebe sich weder bei 
Nephritis ohne Hydrops, noch bei der mit Hydrops ver 
laufenden nachweisen läßt. Bei der ersten Form von Ne 
phritis tritt in den Organen keine Erhöhung, sondern sogar 
eine Verminderung des'Chlorgehalts der Organe ein, bei 
der II. Nephritisform erfährt der Chlorgehalt zwar eine 
Zunahme, doch ist diese Vermehrung nicht auf eine Chlor 
gehaltserhöhung der Gewebsflüssigkeit, sondern auf die bloße 
Vermehrung dieser an sich chlorreichen, in die Gewebsspalten 
transsudierten Flüssigkeit zurückzuführen. 
Georgopulos untersuchte Nieren, Leber und Muskel 
gewebe auf ihren Chlorgehalt. Er fand, daß das Nieren 
gewebe von Tieren, bei denen künstlich eine Nephritis mit 
Hydrops erzeugt war, erhöhten Clorgehalt zeigte, doch 
schwankte dieser Chlorgehalt, sodaß die Untersuchungen 
über den Chlorgehalt der Nieren kein sicheres Ergebnis 
ergeben konnte. Die Leber zeigte bei einfacher mit Kan 
taridin hervorgerufener Nephritis normalen Chlorgehalt, hei 
Nephritis mit Hydrops zeigte sich eine Vermehrung des 
Chlors. Die- Muskelsubstanz zeigte bei einfacher Kantaridin 
nephritis eine Konstanz im Trockenrückstand der Nieren 
substanz ; ein Abnehmen des Chlorgehalts. — Bemerkenswert ist, 
daß hier also trotz der ebenfalls nachgewiesenen Herabsetzung 
des Chlors im Blutserum bei Kantaridinenphritisfällen keine 
Vermehrung, sondern sogar eine Abnahme des Chlorgehaltes 
der Organe eintrat.
	        
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