Full text: Ein Fall von Plattenepithelkrebs des Nierenbeckens mit Riesenzellen

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in den letzten Wochen stark abmagerte, da sie wegen 
schlechten Appetits nichts essen konnte. Sie fühlt sich recht 
schwach. Erbrochen hat sie nicht. Husten und Auswurf 
bestanden nicht. Der Urin war immer klar. In der letzten 
Zeit hat sie häufig Wasser lassen müssen. Es ist dauernde 
Stuhlverstopfung vorhanden. 
Status praesens: Patientin ist mittelgroß, ziemlich 
kräftig und nur mäßig gut genährt. Die Gesichtsfarbe ist 
blaß. Drüsenschwellungen bestehen nicht. 
Das Abdomen ist schlaff und nicht druckempfindlich. 
Die Leber ist von normaler Größe. In der linken Seite 
fühlt man handbreit unter dem Kippenbogen eine doppelt 
faustgroße, derbe, glatte, wenig verschiebliche Geschwulst im 
Leib. Sie legt sich oben an den linken Leberrand an, er 
streckt sich nach unten bis zur Höhe der Spina iliaca anterior 
superior sinistra, reicht nach rechts bis auf drei cm an den 
Nabel heran. Sie gibt gedämpften Schall und geht in die 
Milzdämpfung über. Die hinten auf die linke Nierengegend 
aufgelegte Hand fühlt deutlich Ballotement. Beim Betasten 
ist die ganze Gegend schmerzempfindlich. 
Herz, Lungen, Pleuren und Halsorgane sind ohne jeden 
nachweisbaren krankhaften Befund. 
Die Untersuchung des Blutes ergibt keinen Anhalt für 
das Bestehen einer Leukaemie; keine Vermehrung der Leu- 
kocyten u. s. f. Der Haemoglobingehalt beträgt 55 %. 
Der Urin ist hell und klar. Er enthält kein Eiweiß, 
auch kein Blut und keine zeitigen Elemente außer Pflaster- 
epithelien. 
Diagnose: Tumor der linken Niere. 
KranPheitsverlauf: Nachdem sich der Zustand der 
Patientin bis zum 14. März 1905 nicht wesentlich geändert 
hatte — „in den letzten Tagen hatte etwas unregelmäßiges, 
nicht sehr beträchtliches Fieber bestanden“ — wird die 
Patientin nach Konsultation des Chirurgen, der sich ebenfalls 
für die Diagnose Nierentumor entschied, zur Vornahme einer
	        
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