Full text: Ein Fall von Plattenepithelkrebs des Nierenbeckens mit Riesenzellen

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sie sich ziemlich entfernt von den Krebsnestern, die frei im 
Bindegewebe liegen. 
Ähnliche Riesenzellen konnte Petersen in einer ganzen 
Reihe von Hautcarcinomen und in einigen Schleimhaut- 
carcinomen nachweisen. „Ihre Form und Anordnung ent 
sprach stets im großen und ganzen den oben gegebenen Be 
schreibungen. Meist, jedoch durchaus nicht immer, waren 
sie verhornenden Alveolen angelagert; nicht selten fanden 
sie sich auch entfernt von den Carcinomzellen mitten 
im Gewebe und ab und zu innerhalb tuberkelähnlicher 
Knötchen. Fremdkörper innerhalb der Riesenzellen (d. h. 
Hornschuppen oder ganze Carcinomzellen) waren nur selten 
nachweisbar.“ 
Anschließend an diese Befunde bespricht Petersen 
dann die Frage der Carcinomzellen: 
Er kommt zu der Ansicht, das Ribbert (24) den 
Begriff der Fremdkörperriesenzellen, wie auch Krückmann 
(27) hervorhebt, zu eng faßte. Denn es gäbe in Carcinomen 
Riesenzellen die Krebszellen, bezw. Reste von ihnen ein 
schlössen und solche, die durch „toxische“ Wirkung entstanden, 
in ihre Nähe lägen, indem der Reiz der zerfallenden Carcinom- 
epithelien das ätiologische Moment ihrer Entstehung ab 
gegeben hätte. Auch der Umstand, daß die Riesenzellen in 
Zellanhäufungen ähnlich den Tuberkeln wie auch in unserem 
Falle, gefunden seien, wäre nicht beweisend fiir die Diagnose 
Tuberkulose, denn Petersen (26) konnte solche Knötchen 
häutiger in seinen Carcinomen finden. 
Auch sonst sprächen gewichtige Gründe gegen die 
tuberkulöse Natur der gefundenen Riesenzellen: 
Weder Ribbert (24), noch er selbst hätten in den 
betreffenden Fällen trotz eifrigsten Suchens jemals Tuberkel 
bazillen gefunden. Auch hätte Verkäsung regelmäßig gefehlt. 
Vereinzelte Impfungen (Petersen) von lebensfrischem Ma 
terial und Tuberkulininjektionen, die Schimmelbusch (26) 
bei einem später exstirpierten Ulcus rodens mit zahlreichen
	        
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