18
der Gegend des Nierenbeckens her, indem es von hier haupt
sächlich im Innern der Harnkanälchen, gelegentlich auch im
interstitiellen Gewebe, nach der Nierenoberfläche zu, sicli
ausbreitet. Die Zellen gleichen denjenigen des Nierenbecken
epithels und bilden von Anfang an solide Stränge, nie tubu
läre Hohlräume, so daß Ähnlichkeit mit einem Plattenepithel-
carcinom entsteht. Eine Beteiligung des Harnkanälchen
epithels an der Geschwulstbildung ist in keinem Falle mit
Sicherheit konstatiert. Stehts wuchert Geschwulstmasse in
das Nierenbecken herein, so daß profuse Blutungen erfolgen
können.“ Diese Fälle Graupner’s (5) würden demnach auch
als Carcinome, die vom Nierenbecken ausgehen, aufzufassen
sein. Ferner sei noch auf einen Fall von Zottenkrebs des
Nierenbeckens hingewiesen den Israel (6) demonstrierte.
Derselbe war etwa himbeergroß und himbeerähnlich und ging
papillär von der Wand des Beckens aus. Z. T. prominierte
derselbe frei ins Nierenbecken, z. T. erstreckte er sicli zapfen
artig in den Ureter hinein. Klinisch war der Tumor durch
profuse Nierenblutungen und sehr große epithelartige Zellen
mit rundem Kerne im Urin bemerkbar geworden. Auch
Israel (6) weist auf die Seltenheit von Geschwülsten des
Nierenbeckens hin; unter 152 Nierenoperationen war dies der
erste Fall.
Besonderes Interesse beansprucht in unserem Fall der
Umstand, daß der vom Nierenbeckenepithel ausgegangene
Krebs nicht den Charakter des Übergangsepithels, wie wir
es in den abführenden Harnwegen finden, trägt, sondern daß
er ein typischer Plattenepithelkrebs ist. Es muß demnach,
sei es vor, sei es nach der Krebsentwickelung eine Metaplasie
des Übergangsepithels in Plattenepithel stattgefunden haben.
Umwandlung des Übergangsepithels des Nierenbeckens
in verhornendes Plattenepithel ist nicht allzu selten beob
achtet worden.
Der erste derartige Fall wird von Rokitansky (7)
erwähnt, der eine cholesteatomartige Veränderung der Harn