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Es ergab sich nun, daß die Schleimhaut des ehemaligen
Nierenbeckens und der Höhlen und Gänge, die direkt mit
ihr in Verbindung stehen, carcinomatös entartet ist, und
daß sich daneben besonders in den Wänden der großen Höhle
ein scheinbar tuberkulöser Prozeß abspielt.
Der Schnitt Nr. 1 entstammt der Zwischenwand zwischen
der großen Haupthöhle und der größeren Nebenhöhle des
obenerwähnten ersten Eröffnungsschnittes.
Die an die Nebenhöhle grenzende Schicht besteht aus
vielschichtigem Pflasterepithel, das unregelmäßig in Zapfen
in die Tiefe dringt, das ehemalige Nierengewebe durchsetzt
und typische Krebsnester bildet. Das Stroma zwischen
diesen ist spärlich. Eine teilweise Verhornung zeigen die
obersten Zellschichten. Aber auch in der Tiefe finden sich
Krebsperlen aus konzentrisch angeordneten verhornten Zellen,
die z. T. stark die Kernfarbe festhaltende Einschlüsse ent
halten. Das ganze Epithelgewebe zeigt lebhafte Karyokinese.
Das ehemalige Nierengewebe ist stark verändert. Das
interstitielle Bindegewebe ist bedeutend vermehrt und sehr
kernreich. An zahlreichen Stellen finden sicli dichte Rund
zellenanhäufungen, die den Eindruck kleiner Abscesse machen.
An den Gefäßen ist die Intima mehr oder weniger stark
verdickt. Die Nierenkanälchen sind zum größten Teil ver
schwunden. Die wenigen, die noch vorhanden, sind z. T.
erweitert und haben ein abgeplattetes Epithel. Auch die
Glomeruli haben starke Veränderungen erfahren. Der größere
Teil ist komprimiert durch ziemlich starke Füllung der
Bowmanschen Kapsel, andere zeigen eine Wucherung des
Kapselepithels, endlich sind einige vollständig hyalin ver
ödet. Rote Blutkörperchen finden sich mehr oder weniger
herdweise im Gewebe zerstreut.
Die Wandteile, die der großen Höhle zunächst liegen,
zeigen das Aussehen kernreichen Granulationsgewebes. Sie
enthalten scheinbar zahlreiche Tuberkeln, die z. T. zusammen
fließen und regelmäßig in ihrem Zentrum Riesenzellen