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änderte Nierenbecken etwa 6 mm über dem unteren Nierenpol
verengt. Er führt nach hinten und aufwärts. Nach vorn
erstrecken sich noch drei Gänge, mehr oder weniger tief in
das derbe Gewebe eindringend, zur Vorderfläche der Niere
hin. Die Innenfläche der Höhlen, Nebenhöhlen, Gänge und
Spalten zeigt auch hier die bald mehr körnige, bald mehr
zottig-papilläre Rauhigkeit, die schon beschrieben wurde.
Die ganze groteske Höhlenbildung dieser Niere läßt
sich wohl am besten deutlich machen, wenn man sie mit
der scheinbar willkürlichen Zerklüftung der Höhlen der
Kalksteingebirge vergleicht. Wie dort die lösende Kraft
des Wassers die Kalkfelsen allmählich zerstörte, so ging
hier das Nierengewebe zu Grunde, zerfressen durch den
Krankheitsprozeß, von dessen spezieller Natur später berichtet
werden soll.
Es erübrigt noch ein paar Worte über den Ureter, so
weit er mit exstirpiert wurde, mitzuteilen: Seine Wand ist
überall verdickt und derb. Wo er in scharfer Knickung
medianwärts und nach unten das derbe speckige Bindegewebe,
das die Stelle des normalen Hilus ausfüllt, verläßt, und
vorher noch in ihm ist sein Lumen durch bröckelige, körnige
Massen verstopft. In seinem freien Verlauf, soweit ihn das
Präparat zeigt, ist der Ureter eingebettet in einen bleistift
dicken Strang derben gelblich-speckigen Bindegewebes. Auf
dem Durchschnitt tritt die Schleimhaut als rötlicher ver
dickter Saum hervor.
Mikroskopischer Befund.
Zum Zwecke der mikroskopischen Untersuchung wurden
kleine Sttike aus verschiedenen Teilen der Niere und des
Harnleiters herausgeschnitten, in Alkohol gehärtet und in
Paraffin eingebettet. Von ihnen wurden 10 /«-Schnitte mit
dem Mikrotom gewonnen. Die Schnitte wurden mit Haema-
toxylin-Eosin gefärbt.