Full text: Beitrag zur Lehre von der Simulation und Aggravation bei traumatischer Neurose

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des Oberarms annehmen, von welcher aus Neuritis und 
Atrophie der betreffenden Muskeln sich entwickele. Die 
offenbar vorhandene Parese der Beugemuskeln am Unter 
arm möge von einer Quetschung des Medianus herrühren. 
Die Behandlung habe in Applikation von Blutegeln und 
Vesikatoren auf den Radialisstamm und Galvanisation des 
Armes bestanden. Die Wiederherstellung der Muskeln 
werde, wenn sie überhaupt geschehe, eine sehr langsame sein. 
Am 16. Juni 1888 schilderte K. bei seiner Verneh 
mung seinen Unfall folgendermassen. Er sei mit einem 
leeren Wagen, auf dem er gestanden, gefahren, die Pferde 
hätten plötzlich gescheut und angezogen; infolgedessen 
sei er seitlich hintenüber vom Wagen gefallen. Das 
Hinterrad desselben sei ihm über den rechten Arm 
gegangen. Er habe am Oberarm blau unterlaufene Stellen 
gehabt, habe die Verletzung aber nicht für sehr bedeutend 
gehalten und die Arbeit fortgesetzt. Erst einige Tage 
später, als die Schmerzen zugenomnien, habe er sich vom 
Fabrikarzt, Dr. Gl., untersuchen lassen. Dieser habe ihn 
etwa 5 Wochen in der Wohnung behandelt und ihn dann 
nach Kiel in die Akademischen Heilanstalten geschickt. 
Wie ihm die Ärzte in Kiel gesagt, werde er die 
volle Gebrauchsfähigkeit des Armes nicht 
wiedererlangen, es sollten einige Sehnen gequetscht 
und am Oberarm ein Knochen verletzt sein. Er habe 
keine Kraft im Unterarm und Daumen und sei an diesen 
Körperteilen gelähmt (K. unterschreibt mit der linken 
Hand). 
Ein Zeuge gab an, er habe nur gesehen, wie K. 
hinter seinem Wagen auf der Erde gelegen habe. 
Sommer 1888 teilte Herr Dr. Gl. mit, K. habe in 
folge des Unfalls durch eine Erschütterung des Rücken 
markes sich eine Lähmung des rechten Armes zugezogen; 
er sei mit dem Arme noch völlig erwerbsunfähig 
und werde es für immer bleiben. Derselben 
Ansicht sei Prof. Qu. Zurzeit werde K. 3 mal wöchent 
lich galvanisiert. 
Am 28. Juli 1888 erhielt K. Vollrente. 
Am 5. Okt. 1888 bescheinigte Dr. Gl., dass K durch
	        
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