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Kapitel VI.
Balzacs Kenntnis der englischen, deutschen und
holländischen Literatur und seine Urteile über dieselben.
§ 1. England.
B. hat von den englischen Schriftstellern, wie wir sehen
werden, nur sehr wenige genannt und zwar auch nur solche,
welche in lateinischer Sprache geschriebene Werke verfaßt
haben; in englischer Sprache geschriebene Bücher erwähnt er
nicht, hat er also sicher auch nicht gelesen; es ist darum denn
auch kein Grund vorhanden, anzunehmen, daß B. irgendwie
Kenntnisse der englischen Sprache besessen hat.
Folgende fünf Autoren werden von B. genannt:
1) Bacon of Yerulam (1561—1626): a II 626 wird
auf Bacon Bezug genommen, indem B. — er beklagt sich
hier über sein stets schwächer werdendes Gedächtnis — an
Costar folgende Frage richtet: ,, . . • dites-moy certainement
si la difference que vous faites entre la Consecration des
Heros, et celle des Dieux, est ou original ou copie, et si le
Chancelier Bacon n’a pas escrit en quelque lieu quelque
chose de semblable?“
Ferner erwähnt B., daß in Bacons Werken öfter Mon
taigne genannt werde (a II 297).
Ferner wird Bacon genannt: a I 715.
2) Buchanan (1506—1582): a II 536 wird Bezug ge
nommen auf Buch.’s lateinische Tragödien „Jephtes“ und
„Baptistes“, indem der Leser auf einige Anachronismen in
denselben aufmerksam gemacht wird. B. s Worte lauten:
„B. n’a pas estö si indulgent ä son stile, ni ne s’est permis
de beaucoup tant que les Italiens (Ariosto, Tasso). Neant-
moins il n’a pas laisse de s’eschapper quelquefois, et d’oublier
le temps auquel son Histoire estoit arrivee, et la Religion
en laquelle il escrivoit. Souffrons-luy qu’il fasse Symmachus,
le confident de Jephtö 243 ), quoy que ce soit ä peu prös le
mesme equivoque que si dans le Sacrifice d Iphigenie on
faisoit Guillaume Escuyer d’Agamemnon. Mais qui peut
souffrir que dans son „Baptistes“, il donne pour argent