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haben. An Länge ist sie Y fast gleich, ist aus derselben Quelle ge
schöpft, ebenfalls in Nordengland entstanden und kaum viel jünger 1 ).
Ein halbes Dutzend Hss. aus verschiedenen Gegenden Englands
bezeugt ihre Popularität. Wenn übrigens Fr. (S. 21 zu V. 345)
von dem Vergleich der verschiedenen handschriftlichen Fassungen
mit der verwandten Mkl. im „Testamentum Christi“ (oder „Charta
Chr.“) 2 ) ein Kriterium für die Handschriftenbeurteilung zu gewinnen
hofft, so beruht das auf einem Irrtum; denn nach der von Fr.
citierten Angabe Horstmanns ist die Lamentacio Quelle des
Testaments (“the discurse . . . was taken up by Charta Christi . .“)
nicht umgekehrt, wie Fr. sagt. Daher ist eine Verwertung der
Beziehung von Z zu a für die Textkritik von Z ausgeschlossen
(cf. zu Z 345 und a 379)-
Ich habe nicht nur das Verhältnis von Z zu u näher zu
beleuchten, sondern, besonders durch Angabe von Parallelstellen,
Kr.’s und Fr.’s Vergleich von Z mit seiner Vorlage zu ergänzen.
Wiederholt haben wir schon oben (besonders zu D und Q) Z
anderen Mkl. gegenübergestellt, haben auch bereits wahrscheinlich
gemacht, daß der Dichter der Tovvneley-Spiele es kannte. — Ich
lege die Hs. R mit Fr. zu Grunde, citiere die Hss. D und V
nach den Abdrücken bei Kr. bezw. Horstmann (EETS. OS. 98
S. 297).
56 ff.) Maria’s blutige Tränen cf. D 4.
58) Daß ihr Herz fast gebrochen sei, erzählt der B.-Tr.
nicht. Meist wird nur ihr Wunsch erwähnt, ihr Herz möge brechen
(cf. zu S und lat. VIII (Sch. Vers. X)).
61) Ebensowenig ist die Angabe im Tractat begründet,
St. Bernhard habe seine Unterredung mit Maria in einer Kirche
(kyrk) gehabt, odereinem Tempel Ms. D 93); auch in dem vom
B.-Tr. beeinflußten W (99) weilt die trauernde Maria im Tempel.
In 360 will Magdalena sie vom Kreuz weg dorthin führen (cf. S).
Sollte die directe Vorlage von W und Z derartiges enthalten haben?
') Fröhlich. S. 46 ff. und S. 36.
s ) Ihm unzugänglich, jetzt ediert = unser «.