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glücklicher und wirkungsvoller ist in Z dasselbe Verfahren an
gewandt (vgl. Kribel a. a. O. S. 71 und Fröhlich a. a. O. S. 11).
An Zusätzen in Y, die auf andere Quellen oder Traditionen
zurückzuführen sind, nenne ich folgende:
24036) Sua sorful womman nan als i cf. zu H 809.
48 ff.) Glücklich, wer bei dir des Sohnes Leiden hätte
sehen können cf. Z (88 und) 125 f.: Wald god fiat
I hade bene with f>e and sene etc.; Augustinus Med.
I, 41(4) O anima mea . . . cur non es compassa . .
virgin i ?
99) on mi soru mai be nan end cf. zu P (York Plays)
XLIU, 209.
248) it es J>i kind for me to care cf. zu D 6, M 30 f.
292) Erwähnung der Höllenfahrt durch den Gekreuzigten
— nicht im B.-Tr., cf. zu D 3 und 9.
24345 f.) we na hele moght se on him fra hefd vnto |>e
fote — das häufige Citat von Jös. I, 6 cf. zu F
15, Z 291, T 309 ff. und sonst.
440) Qua ne wist forwit quat weping were, do list to
me etc. cf. den Refrain in T (669) und U.
476 ff.) Mariae Glaube, ihr Sohn könne sie aus ihrer
Not retten, ist im B.-Tr. implicite ausgesprochen,
z. B. in: succurre mihi (221).
594) Daß die ,,pia lis“ Maria’s gegen die Freunde, die
Jesum begraben wollen, “discord o muth, of hert a-
cord“ gewesen sei, ist wohl eine glückliche Interpre
tation des Dichters (cf. B.-Tr. 284 ff.)
610) Maria will an Jesu Grabe bleiben cf. zu P 181 f.
Im allgemeinen hat der Autor von Y nur die Vorlage, oft nicht
eben glücklich wiedergegeben, ihre Gedanken vielfach ausspinnend,
bisweilen durch Zusätze ergänzend. Der poetische Wert dieser
ältesten Mkl. — der Cursor Mundi entstand (im Norden) zu
Anfang des 14. Jh. 1 ) — ist recht gering.
Weit bedeutender ist Z, die Lamentacio, deren Verhältnis
zu ihrer Quelle Kribel und Fröhlich bereits eingehend betrachtet
') Brandt S. 650.