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begegnet kurz nach Jesu Tod der Maria, und sie klagt vor ihm.
Die weltliche Einkleidung und der ausgesprochen lyrische Zug
dieser Klagen kann geradezu als Kriterium für ihre Entstehungs
zeit, das 15. Jh., dienen.
Wie bemerkt, wird U gegen Ende dieses Zeitraumes verfaßt
sein, da es unter Skelton’s Einfluß steht. Das Versmaß ist eine
eigenartig kunstvolle, complicierte Strophe, für deren Erfinder
Schipper 1 ) Skelton hält. Verwendet ist sie in seinem “Woffully
araid“ beginnenden Passionsgedicht 2 ), das durch Text wie Melodie
sich großer Popularität erfreute 8 ). Nicht nur metrisch, sondern
auch inhaltlich ist unser U eine Nachahmung dieses Stückes.
Der einzige Unterschied im metrischen Bau zwischen den beiden
Gedichten besteht darin, daß U den ganzen Abgesang:
Jhesus, so sehe sobbed,
so here sone was bobbed
And of hys lyue robbed •,
Seynge thys wordys as y sey the,
“Who can not wepe, com lerne of me.“
als strophischen Refrain verwendet, mit geringen Variationen;
dabei tritt der letzte Vers als Kehrreim besonders hervor. Bei
Skelton wird die Eingangsstrophe “Woffully araid etc.“ auch am
Schluß des Ganzen wiederholt; als Refrain dient ihr Anfang
“Woffully araid“. Weitere Übereinstimmungen weist das Reimgut
der beiden Dichtungen auf: bobbid: robbid (: sobbid U) und
die Reime der vier ersten Verse: reson: encheson: reson: tresoni
— Endlich ist die Ähnlichkeit der Themen anzuführen: bei Skelton
klagt Christus vor dem Menschen über sein Leid, in U Maria.
— Sie spricht immer nur Teile der Strophen, keine zusammen
hängende größere Klage.
Der Dichter sieht sie sitzen, mit dem Leichnam ihres Sohnes
im Schoß, klagend und weinend; yf wepyng my3t rype be, hit
') Engl. Metrik I, 389 Anm. Und doch setzt Sch. (S. 392) U in die
Epoche der Towneley Plays, also das 14. Jh. — Ebendort Näheres über den
Bau besagter Strophe.
>) Poems of Sk. ed. Dyce I, 141. — Archiv CVI, 62. (Fehr).
8 ) Heuser: Kildare-Gedichte S. 126.
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