Einleitung. 1 )
Die Frage, wie die Ketone R—CFK—CO—CFK sich bei der
Kondensation mit Säureestern R — COOCafK verhalten, hat bis
jetzt noch keine abschliessende Beantwortung gefunden.
Während Ketone R—CO— CFK' 2 ) oder R— CFK—CO-CFK—R
hierbei nur eine Art der Kondensation zulassen, kann aus
R -CFK-CO—CFK, je nachdem der Säureester mit dem Methyl
oder dem Methylen reagiert, sowohl das Diketon
R—CFK -CO-CFK- (CO-R)
wie auch das folgende
CFK—CO—CFI (R) — (CO—R)
entstehen.
Ketone von der Formel R—CFK—CO—CFK (Methyläthyl
keton, Methylpropylketon, Methylhexylketonjsind 1889 von Claisen
u. Ehrhardt 3 ) mit Essigester kondensiert worden. Für eines
der erhaltenen Produkte, das acetylierte Methylpropylketon,
wurde auf einem Wege, der nachher noch besprochen werden
soll, nachgewiesen, dass es die Formel
CFK—CFK —CFK -CO -Cth-(CO—CFK)
l ) Von dem Theoretischen und der zugehörigen Literatur ist vieles
in den Spezialeinleitungen der einzelnen Kapitel des experimentellen Teiles
gebracht. In dieser Haupteinleitung konnte ich mich daher auf eine kurze
Darlegung des Vorgefundenen Sachverhaltes und der daraus für meine Arbeit
sich ergebenden Leitpunkte beschränken.
s ) R in dieser Formel ein nicht kondensationsfähiger Rest wie Phenyl
oder sekundäres oder tertiäres Alkyl.
s ) Ber. d. Deutsch, ehern. Gesellsch. 22, 1014.