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reine ß. Oxymethylenketon in grösserer Menge bereitet und aus
ihm die Derivate, die zum Vergleich mit der a. Verbindung
nötig waren, dargestellt. Hierüber ist im folgenden ersten Ab
schnitt berichtet.
a) Darstellung, Eigenschaften und Derivate des ß. Oxy-
methylenmethyläthylketons.
CHa-CO-C—CH«
II
CH—OH.
Bei der Behandlung der Mischung von Ameisenester und
Methyläthylketon mit Natrium lehnte ich mich an die von
Thomaschewski x ) für die Darstellung des Natriumoxymethylen-
acetons gegebene Vorschrift an. ln einen mit langem Rück
flusskühler versehenen Rundkolben wurden zu 1000—1100 ccm
absolutem Äther 23 g (1 Atom) Natrium als Draht gepresst. 1 2 )
Dazu fügte ich unter Eiskühlung 3 ) in kleinen Portionen eine
Mischung von 72 g Methyläthylketon und 74 g ameisensaurem
Äthyl (je 1 Mol.), indem mit jedem neuen Zusatz gewartet
wurde, bis die meist ziemlich heftige Reaktion nachgelassen
hatte. Durch öfteres und kräftiges Umrühren wurde dafür ge
sorgt, dass das Natrium stets metallisch blank blieb.
Nach etwa IS Stunden war das Einträgen beendigt und
ziemlich alles Natrium in Reaktion getreten. Die Mischung blieb
dann noch einige Stunden stehen, worauf das Natriumsalz auf
einem möglichst dichten, doppelten Koliertuch gesammelt, mit
etwas absolutem Äther abgespült und schliesslich scharf ab
1 ) Thomaschewski, Inauguraldissertat., Kiel 1900, Seite 18.
2 ) Man achte, dass der Draht sich nicht zu Klumpen zusammenballt,
da letztere sich während der Reaktion nicht gut verteilen lassen; es bleibt
dann leicht metallisches Natrium in der Salzmasse zurück.
3 ) ln der Voraussetzung, dass sich dadurch das Mengenverhältnis
zwischen den beiden Natriumsalzen ändern würde, wurde die Reaktion
einige Male sowohl bei stärkerer Abkühlung (Kältemischung), wie auch bei
schwächerer (Kühlung mit Wasser) ausgeführt. Eine Vermehrung des einen
Natriumsalzes auf Kosten des anderen konnte indessen hierbei nicht be
obachtet werden.