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V. Methyläthylketon und Amylnitrit. — Da für
das durch Salzsäurekondensation erhaltene Isonitroso-
keton die Formel CH 3 —CO—C(CH 3 ) = N . OH schon nach
gewiesen war, verblieb nur noch festzustellen, ob das mittelst
Natriumäthylat bereitete Produkt mit jenem identisch oder
davon verschieden ist.
Bei den Versuchen zur Darstellung des Körpers auf dem
letzteren Wege ergab sich die überraschende Tatsache, dass die
Kondensation durch alkoholisches und selbst durch alkoholisch
wässeriges Natron viel leichter bewirkt wird als durch alkoholi
sches Natriumäthylat. Meines Wissens ist dies bis jetzt der
einzige Fall, wo bei einer Esterkondensation das Äthylat durch
alkolisches oder alkoholisch-wässeriges Alkali ersetzt werden
kann. Rein wässeriges Alkali übt dagegen keine Wirkung aus.
Die auf beiden Wegen dargestellten Isonitrosoketone er
wiesen sich als völlig identisch. Die Identität wurde nicht
nur an den freien Verbindungen, sondern auch an den fol
genden (bis jetzt noch nicht bekannten) Derivaten festgestellt:
1) Semicarbazon,
CH,-C(NOH).C(CH 3 ) = N -NH -CO-NH*,
F. P. 243°;
2) Thiosemicarbazon,
F. P. 206-207°;
3) Azid,
[CH 3 . C(NOH). C(CH 3 )] 2 N 2 ,
F. P. 321—233";
4) Phenylurethan,
CH 3 -CO -C(CH s ) = N-0-C0 -NH—Cs Hs,
F. P. 143-145°;
5) Benzoat,
CH, - CO -C(CHs) = N -0 -CO—GHs,
F. P. 118-119°;
6) Anisoat,
F. P. 83-34°;