Zusammenstellung der Ergebnisse.
1. Die wässerigen Lösungen von Fuchsin und Methylviolett bilden
an ihrer Oberfläche feste Schichten aus, die mit dem Auge
unmittelbar wahrnehmbar sind. (3. 4. 12).
2. Der Vorgang der Schichtbildung ist bedingt durch das Zu
sammenwirken von Lösungsmittel und gelöster Substanz. (25)
Über den Einfluss der Luft sagen die Versuche nichts aus.
Die Flüssigkeit wird an der Oberfläche zunächst konzentrierter,
dann zähe und schliesslich spröde, sodass im Gleichgewichts
zustände die Lösung mit einer Haut festen Farbstoffes' über
zogen ist. (9. 12. 24.) Es spricht nichts gegen die Annahme,
dass die molekularen Kräfte, welche die Ausscheidung des
festen Farbstoffes bewirken, dieselben sind, wie die bei der
Oberflächenspannung der Flüssigkeiten tätigen. Es würden
nämlich die grossen zwischen zwei H^O-Molekeln wirkenden
Kräfte, welche auch die grosse Oberflächenspannung des HsO
zu Folge haben, es bewirken müssen, dass die an der Ober
fläche der Farbstofflösungen befindlichen H2O Molekeln mit
grösserer Kraft in das Innere der Lösung gezogen werden als
die dort befindlichen Farbstoffmoleküle, was die beobachtete
Anreicherung der Oberfläche an Farbstoff zur unmittelbaren
Folge ergibt.
3. Die feste Oberflächenschicht ist um so dicker, und sie bildet
sich um so schneller, je konzentrierter die Lösung ist. (8. 10)
Nach den Festigkeitsberechnungen (15) kann behauptet wer
den, dass die Schichtdicke stets von kleinerer Grössenordnung
als der Radius der Wirkungssphäre war.