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Unter Scherungsfestigkeit H einer Substanz versteht man dann
die Anzahl Kilogramm, die, wenn sie in Richtung einer Fläche
von 1 mm 2 über die ganze Fläche gleichmässig verteilt wirken,
gerade ein Zerreissen hervorrufen. Beträgt hier der Radius des
Schwimmers an der Stelle, wo dieser die Flüssigkeitsoberfläche
durchsetzt, R mm, die Dicke der Oberflächenschicht d mm, so
p
wirkt auf die Fläche 2ttR d die Gesamtkraft - r -, wenn P das
K
auf den Schwimmer ausgeübte Drehungsmoment bezeichnet. Ist
P gleichzeitig dasjenige Drehungsmoment, für welches Zerreissen
p
der Schicht eintritt, so ist 2^RdH = ■ und somit:
R
dH -
P
2n R 2
P^ 0
2jiR 2
(p = 99(dH)
<f =1'
Die zur Berechnung von dH dienenden Grössen wurden nach
bekannten Methoden ermittelt; im besonderen wurde das Träg
heitsmoment aus der Schwingungsdauer mit und ohne Belastung
bestimmt. Das zugesetzte Trägheitsmoment bestand aus zwei
gleichen, cylindrischen 5 g-Stücken, die in gleichem Abstande
von der Drehachse des ganzen Systems mit Hülfe von kurzen
Fäden vertikal an einem 11,38 cm langen, 0,7985 g schweren
Stahldraht aufgehängt waren. Dieser balancierte in der horizon
talen Öffnung der auf dem Schwimmer befestigten Messing
klemme. Es war für den Glasfaden 1 = 91,5 mm, 2r = 5,88x
10~ 2 mm — ermittelt aus 35 mikroskopischen Ablesungen auf
der ganzen Länge des Fadens —, ohne Belastung, t = 10.0", mit
Belastung t'=27.8", 2 R = 35 mm, k = 4.608 kg mm 2 ; daraus
ergibt sich: F = 3614 kg-Gew. mm -2 , P = 8.091 XlO -7 .
<f=l°
kg mm, (dH) ^ = 4.2x10- 10 . Es entspricht nun dem Torsions
widerstande der verdünntesten Lösung beim Fuchsin der Winkel
93=700°, beim Methylviolett </3=500°. Die Schichten müssen
hier mindestens von molekularer Dicke sein, und es ist daher
sicher, dass für Fuchsin H <C d. h.< 2.94kg-
Gew. mm -2 , beim Methylviolett H < 2.1 kg-Gew. mm~ 2 ist