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mihi preter prescripta reservo; die vorher genannten Rechte,
darunter die exactiones, beruhen also auf dem iudicium, der
Gerichtshoheit. Dem entspricht es, daß bei Landverkäufen durch
die Ritter stets die Behandlung der Gerichtsbarkeit für die
Bedepflicht entscheidend ist. So veräußert 1369 der Knappe
Lambert Strnz dem Bikar der Hamburger Nikolai-Kirche eine
Hufe in Jenfeld iuridietione et precaria dumtaxat cxcepta. 1 )
Dagegen geschieht der Verkauf des Dorfes Morsee cum omni
iure et iudicio maiori et minori durch den Ritter Johann von
Walstorp an das Heilige-Geist-Haus zu Kiel ita quod nec
ipsis venditoribus nec heredibus nec alicui alteri ad aliquas
exaetiones violentas vel precarias seu quascumque prestaciones
villae coloni quomodolibet teneantur. 2 ) Mit der Gerichtshohcit
also gehen hier die Beden verloren, während im ersten Fall
beides zusammen dem Knappen bleibt. Dieser Zusammenhang
zwischen Gerichtsbarkeit und Bede wird endlich direkt ausge
sprochen in den Urkunden, wo Ritter in ihrer Eigenschaft als
iudices in Beziehung zur Bede gesetzt werden. 1331 werden
Einkünfte aus Hufen in Schmalenbek durch die Knappen Otto
und Hartwig Zabel an das Hamburger Kapitel verkauft mit
der Bemerkung: famuli erunt favorabiles iudices hominum
dictorum mansorum et nullam exactionem seu peticionem
facient vel aliquid novi statuent, unde dicta bona possint
aliquatenus devastari. 3 ) Ebenso heißt es in einer Urkunde, in
welcher 1332 der Knappe Lambert Struz dem Hamburger
Kapitel Rente aus Gütern in Bünningstedt verkauft: promi tto
quod ero favorabilis iudex hominum predicta bona colencium
et nullam exactionem seu peticionem faciam. 4 )
Es kann nach diesen Urkunden nicht zweifelhaft sein, daß
die Ritterbürtigen ihre Beden als Inhaber der Gerichtsbarkeit
erheben; die Gerichtshoheit bildet den Rechtstitel für dieselben.
Auf dem gleichen Rechtstitel beruhen auch die gräflichen Beden
und die aus ihnen hervorgegangene ordentliche Steuer. Es
liegt daher der Schluß nahe, daß die Beden der Ritter ihrem
') 11. Bd. 3, 1034. — II. Bd. 3, 970. — :l ) H. Bd. 3, 703. — «) II,
hö. 3, /94 ÜqI. 333.
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