Full text: Die ordentliche Bede der Grafschaft Holstein (bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts)

dort einen Altar in der Nikolaikirche; dabei übergibt er dem 
Rate 180 Mark, der dafür jährlich 18 Mark Rente zahlen soll ot 
quamdiu ipsi consules eandem pecuniam habuerint, non dabitur 
pro collccta quc scot vulgariter nominatur.') In Kiel ist das 
Vorhandensein einer gleichen Steuer seit der ersten Hälfte des 
14. Jahrhunderts durch die Aufzeichnungen des Rentebnchs 
belegt. Bei der Verpfändung eines Hauses 133(5 oder 1337 
heißt es: Ilartbvvicus Boyenhusen satisficiet civitati annuatim 
pro schoth ct pro omni tallia et exactionandmn est pro 200 m. 
pro hereditate predicta. 2 ) In beiden Städten aber wird diese 
Steuer nicht mehr vom Grafen, sondern von der Stadt selbst 
erhoben, worauf unten einzugehen ist. 
Was den Betrag des Schatzes betrifft, so wird die Bede 
ursprünglich ganz in Naturalien entrichtet worden sein. Reste 
dieser Zahlungsweise scheinen sich noch lange erhalten zu haben. 
1304 befreit Graf Adolf die Bewohner des Kirchspiels Rellingen 
a quadam violenta exactione que coschat dicitur, 3 ) 1327 Graf 
Johann die mehrerer ans Kloster Reinfeld vertauschter Dörfer 
a peticione que grevenscat dicitur et ab omni exactione et 
precaria ab omni cuiuslibet servicii iugo ab omni exactione 
quocumque nomine censeatur scilicet pccuniae vel pecoruin.Z 
Im erstem Fall handelt es sich wahrscheinlich, im zweiten viel 
leicht um eiue außerordentliche Leistung. Eine ordentliche Steuer 
mit solcher Naturalzahlnng ist kaum möglich. So finde» wir, 
wo der Betrag des Schatzes angegeben wird, stets Geldzahlung. 
Die Höhe des allgemeinen Schatzes läßt sich nach dem vorlie 
genden Material nicht bestimmen; die einzige Stelle, wo ein 
bestimmter Betrag genannt wird, läßt uns über die Hufenzahl 
im unklaren: es werden 5 Mark in certis mansis des Dorfs 
Berlin gezahlt. 3 ) Da aber nur ein Teil des Dorfs in Betracht 
kommt, so genügt indessen diese Angabe, um festzustellen, daß 
der Betrag der allgemeinen Steuer erheblich höher war als 
der des Holländerschatzes. Für diesen fanden wir in Ostholstein 
') Hamburger Urkundenbuch, 33b. 1, 809. — s ) Das älteste Kieler Rente 
buch, her. von Chr. Reuter. Mitteiluugen für Kieler Stadtgeschichte, Heft 10 
und 11. 13. 598, vgl. 693. 694.741 und öfter. — 3 ) H. 33b. 3,67. — 4 ) H. 33b. 3, 
608. — °) B. L. 512.
	        
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