Full text: Die ordentliche Bede der Grafschaft Holstein (bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts)

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schon lange Grundherr der Dörfer ist.') Als solcher schließt 
der Bischof 1262 einen Vergleich mit den Kolonen in Gumale 
und Zarnekau: bisher zahlten sie für 15 Hufen 30 mesas sili- 
ginis et avene pro censu et deeima canonicis annuatim, fort 
an sollen sie canonicis solitam 30 mesarmn pensionein zahlen, 
dem Bischof alias 30 mesas siliginis vel ordei. 2 ) Von einer 
hereditas in Zarnekau werden den Kanonikern jährlich trcs 
mese entrichtet. 3 ) Nach dem Verzeichnis der Einkünfte der 
bischöflichen Tafel liefern in Iungvruwenorde 3 Hufen 9 inodios 
siliginis pro pensione, 4 ) und aus dem Holläuderdorf Vorrade 
bezieht das Domkapitel 5 mesas siliginis loco census und 
7 marc. pro deeima agraria, 5 ) während der Graf bis 1335 im 
Besitz des Schatzes aus dem Dorfe ist.") Wir finden also in 
allen diesen Fällen das Verhältnis: der Grundherr bezieht 
einen Zins (census, pensio), der Graf den Schatz. Auch nach 
dem 1288 der Graf dem Bischof den Holländerschatz aus Eutin 
und den Nachbardörfern überlassen hat, also Grundzins und 
Schatz sich beide im Besitz des Bischofs befinden, wird zwischen 
beiden Abgaben deutlich geschieden. 1293 befreit nämlich der 
Bischof eine Hufe in Eutin, indem er censum videlicet unam 
mesam siliginis et exactionem comitiam que grevcnschat dicitur 
scilieet viginti septem denarios erläßt?) 
Ebenso wird in den Marschen neben dem Holländerschatz 
ein Grundzins genannt. Von den 117a Morgen bei Krempe, 
deren Schatz sich Graf Johann III. 1338 vorbehält, heißt es, 
daß sex iugera nullam decimam vel grunthuram persolvunt, 
alia vero quinque cum dimidio . . de hiis tantummodo datur 
deeima . . preposito in Utersten et duo solidi pro grunthura. 5 ) 
Ein ursprünglicher Grundzins kann demnach der Holländerschatz 
nicht sein; sonst wäre die Bedeutung und der Ursprung des 
Grundzinses, der außerdem von demselben Lande gezahlt wird, 
’) Unter isen Schenkungen, welche Herzog Heinrich 1164 den Lübecker 
Domherrn macht, findet sich decimatio cum censu totius ville gummaüe. 
B. L. 6. Mit Gumale wird Iungvruwenorde 1215 im Besitz des Bistums 
genannt. 8. L. so. 31. — 8 ) B. L. iss. — s ) B. L. iss. — *) B. L. 2S8, S. 300. 
— 5 ) B. L. 2S9, vgl. 307, wo der Zins erhöht wird. — °) B. L. 597. — 
T ) B. L. 320. — ®) H. Bd. 8, 980.
	        
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