Full text: Die ordentliche Bede der Grafschaft Holstein (bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts)

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allenc Holsten rechtes to brukende Es ist nach dem 
Wortlaut unwahrscheinlich, daß hier einzelne Distrikte in der 
Kremher und Wilster Marsch gemeint finb; l 2 ) die ganzen 
Marschen haben hollesch recht. Dem entspricht es, wenn 
nach der Urkunde Johanns III. sein ganzer Marschbesitz die 
gleiche precaria dickn grevenscat, nämlich den jährlichen Hol 
länderschatz, zahlt. Dieser wird in demselben Gebiet noch mehr 
fach genannt. 1jJ47 überläßt Johann III. dem Hamburger 
Kapitel die precaria dicta grevenscat von den 11'/» Morgen 
bei Krempe, wo er sich diese Abgabe l338 vorbehielt. 3 ) 1334 
verkauft Johanu dem Kloster Neumünster censum nostrum qui 
dicitur grevenscat. . in parochia Bredenberch; 4 ) daß dieser Cen 
sus nicht von der precaria grevenscat verschieden ist, ergibt sich, 
wenn es in der Urkunde iveiter heißt: nullum de cetero censum 
precariam vel servicium . . exigere debeamus; die Ausdrücke 
census und precaria bezeichnen hier offenbar dasselbe. In der 
Breitenburger Marsch kann der Holländerschatz bis zur Mitte 
des 13. Jahrhunderts zurück verfolgt werden. 1248 erläßt 
Johann I. dem Kloster Reinfeld auf seinen Gütern zu Krons- 
mor den census qui dicitur Grevescat; 5 ) wegen der Bezeich 
nung census muß es sich schon hier um eine regelmäßige Ab 
gabe handeln. 
Auch in den Besitzungen, welche die Schauenburger Linie 
im 14. Jahrhundert in der KremPer Marsch hatte, auf die sich 
also die Urkunde Johanns des Milden von 1338 nicht bezieht, 
wird ein Grafenschatz genannt. 1325 befreit Adolf VII. die 
Kolonen von drei an das Kloster Reinfeld verkauften Hufen 
in Sommerland ab omni exactione et precaria et a quolibet 
censu videlicet gravenscath Coninges pennig borteigelt. ü ) 
Hier muß ebenfalls der Holländerschatz gemeint sein. Bon 
einer ordentlichen Abgabe hören wir freilich erst später. 1360 
verkauft Adolfs VII. Sohn Otto dem Hamburger Kapitel 
zehn Mark jährliche Renten de pecuniis praecariis dictis vul- 
l ) Knudseu und Wegener, Diplomatarium Christierni Primi, p. 244, 
n. 166. — 2 ) vgl. Schulze a. a. O. S. 118. — ") V. 1347. März 12. — 
4 ) H. Bd. 3, 841. — 5 j H. Bd. 1, 704. — °) II. Bd. 3, 571.
	        
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