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b) Folgen dagegen auf einen kurzen vocal einer oder mehrere
stimmhafte consonanten, so tritt schwach geschnittener accent ein, d. h.
derconsonant setzt ein, nachdem der vocal schon an stärke eingebüsst hat.
In mehrsilbigen Wörtern gehört der consonant resp. die consonanten-
gruppe zur folgenden silbe 1 .
2. Silben mit langem vocal oder diphthongen sind ebenfalls
schwach geschnitten.
3. Wort- und satzaccent.
Wie in allen germanischen sprachen ist die wortbetonung decres
cendo. Ausgenommen sind Wörter, wo präfixe mit stammwörtern feste
Verbindungen eingehen. Die Verhältnisse sind genau wie im deutschen.
Man vergleiche:
fadre'3 (vertragen), prät. fndru'x, part. prät. fndräoi'n; f&'rdreg
(vortragen), prät. drux for, part. prät. fe'rdräoin; fale's (verlieren),
fö'rles (vorlesen), fnvi'si (verweisen), fö’rvisi (vorzeigen), bigu'u (be
gehen), bi'guri (anfangen), bisdu•// (bestehen), bi'sdun (beistehen).
Der satzaccent ist logisch geregelt. Die begrifflich wichtigsten
Wörter tragen den stärksten ictus (*), solche, die weniger hervorgehoben
werden, einen nebeniktus (:), die übrigen sind schwach betont und
bleiben unbezeichnet. Damit ist gegeben, daß je nach dem sinne des
satzes die accentverhältnisse wechseln, wie etwa in dem beispiel:
man äot as swrnäon vesn (mein vater ist seemann gewesen).
manäo:tasl9'mäonve:sty (einfacher bericht), ma m näotasi9:mäonve:sgi
(meiner, nicht sonst jemandes), rmnäo'tam:mäonve:sy, (mein vater,
nicht etwa mein bruder), manäota's’id'.maonveisy, (er ist doch seemann
gewesen), manäotasld'mäonve'.st} (er ist seemann gewesen nicht etwa
bauer), manäo: t:cm,j: maonve' m (er ist es gewesen, jetzt nicht mehr).
§ 13. Silbentrennung.
Für die Silbentrennung ist der accent entscheidend (vgl. § 12,1 u. 2):
Bei stark geschnittenen silben fällt die Silbengrenze in den folgen
den consonanten, bei tenues in die pause zwischen Verschluß und
explosion: Zwpm.-flaufen), batf (bitter). Yon zwei consonanten gehört
der erste zur ersten, der zweite zur folgenden silbe: frot-su (un
mäßig essen).
1) Aus dem schwach geschnittenen accent erklärt sich: 1. der Schwund des r
unter dehnung des vorangehenden vocals in hors > hös (stute), T'viers > aos. t'weis
(quer), gers > aos. geis (gras); 2. die entwicklung des svarabhaktivocals a zwischen r,
l und consonant, z. b. aram (arm), varsm (warm), saldm (bettkante), haldjp (helfen).