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§ 39- Engl- palataler stimmloser Reibelaut (%').
Der engl, palatale stimmlose Reibelaut (geschr. h*) war nie
silbenanlautend und kam nur nach hellem (palat.) Vokal vor. Bei
G., dessen Sprache ein % nicht kannte, ist dieser Laut in den
Belegen gewöhnlich gänzlich geschwunden; gelegentlich wird er
durch c oder ch bezeichnet, deren Lautwert zwar aus Mangel an
beweisenden Reimen nicht zu ermitteln ist, jedoch wohl höchst
wahrscheinlich als k anzusetzen ist.
Beispiele: Cenbryht > Kenbrit;
Ecgbriht > Ecbrith, Ecbricth, Ecbricht etc.
Anm. i. Auf traditioneller Schreibung dürfte Wihtret (v.
1550) und VVihtred (v. 1697) = engl. YVihtred beruhen.
Anm. 2. Sowohl Sihtriz (v. 3501) als auch Shitriz (v. 3505)
jst durch Sithriz (s. Hss. D., L.) — engl. Sihtrlc zu ersetzen.
Anm. 3. Einmal (v. 1283) erscheint in Hs. R. gh für
engl, h (%'), nämlich in Erkenbright (<fengl. Ercenbriht).
§ 40. Engl, palataler stimmhafter Reibelaut (j).
Der engl, halbvokalische palatale stimmhafte Reibelaut (ge
schr. 3) erscheint sowohl im Wortanlaut (auch silbenanlautend im
Innern des Wortes bei Compositis, welche noch deutlich als solche
empfunden wurden) vor ursprüngl. hellen Vokalen und deren Um
lauten, als auch inlautend und auslautend nach Vokal oder 1, r,
wenn ursprüngl. ein heller Vokal folgte (vgl. Bülbring, S. 180 ff.;
Kaluza I, S. 157 und 161).
In der weiteren Behandlung dieses engl. j-Lautes dürfte es
zweckmäßig sein, zwei Fälle gesondert von einander zu betrachten.
1. Engl, g (j), welches nicht auf hellen (palat.) Vokal folgte,
zeigt sich in der Schreibung G.’s als g. Da nun g vor hellem
Vokal im Agn. den Lautwert dz hat, so ist wohl das dem engl,
g (j) entsprechende g bei G. ald dz anzusetzen.
Beispiele: Cynegils > Kenegils;
Gewis > Gewis.
Anm. Eadgfd (> Eadgyd) erscheint bei G. als Edid (v.
*) Der Buchstabe h hat folgende 3 Lautwerte: h (vgl. § 45); / (vgl.
^ 43) und . Hier handelt es sich um %*.