Full text: Die lautliche Gestaltung englischer Personennamen in Geffrei Gaimars Reimchronik "L'estorie des Engles"

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losem s oder zu einem von diesem nicht wesentlich verschiedenen 
Laute geworden ist. Daß das auslautende engl, ts) seinen Laut 
wert im Agn. nicht bewahrt hat, findet seine Begründung darin, 
daß im Agn., wie überhaupt im Franzos., ein ts-Laut im Auslaut 
nicht vorkam. Anlautend und inlautend mag in den agn. Belegen 
der engl. Laut (ts) gewahrt sein. — 
Beispiele: Ceolwulf > Ceolwlf, Cheolwlf etc.; 
Lidwicqias > Lidwiche [die Hss. D., L. haben 
Litwice]; 
■^Elfric > Alueriz, Elfrich, Elfrid (d durch c zu 
ersetzen, s. den Reim Elfrid: Siryc); 
Certic (kelt.) > Certiz, Certis ; 
Leofric > Leueric, Leueriz. 
Anm. Für engl, sc [Lautw. s] kommt in den Belegen bei 
G. nur ein Beispiel vor, nämlich v. 1412 Esewine (=engl. zEscwine). 
se ist wohl ein Schreibfehler für sc, welches im Agn. den Lautw. 
des stimmlosen s hatte (vgl. Stimming, S. 224). 
§ 38. Engl, ursprüngl. palataler stimmhafter 
V erschlußlaut (g). 
Der engl, ursprüngl. palatale stimmhafte Verschlußlaut (ge- 
schr. 3*) findet sich in den Belegen nur inlautend in der Ver 
bindung ng, wenn i-Umlaut eingewirkt hat. Im 12. Jahrh. war 
dieses ae. g längst zur stimmhaften Affrikata (dz) geworden (vgl. 
Pauls Gr. I, S. 998), welche auch der agn. Sprache in der Schreibung 
g oder j ganz geläufig war, weshalb man wohl in der Wiedergabe 
des Engl. dz-Lautes bei G. durch g einen dem engl, gleichen 
Laut zu erkennen hat. 
Das einzige hier in Betracht kommende Beispiel ist: 
Hengest (< *hangista)> Henges (vv. 827, 842, 847), Hengis 
(vv. 14, 27). 
Anm. 1. Sigge (2100, 2167)<engl.Sicga gehört nicht hierher, 
da Sicga die Koseform eines mit Sig(e)- anlautenden Namens ist 
(vgl. Stark a. a. O. Bd. 52, S. 277). 
Anm. 2. Über die mit Ecg- beginnenden engl. Personen 
namen s. § 42 Anm. 2. 
®) In den engl. Belegen ist für des Zeichen 3 stets g eingesetzt worden.
	        
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