Full text: Die lautliche Gestaltung englischer Personennamen in Geffrei Gaimars Reimchronik "L'estorie des Engles"

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bei G. als: Alftrued (2), Elstruet (11), Elstrued (5), Eistreuet (1), 
Estrueth (1). Man könnte geneigt sein anzunehmen, daß f in 
der Sprache G.’s, infolge der Konsonantenhäufung in den auf 
gezählten Beispielen, welche s aufweisen, ausgefallen sei, s die 
agn. Wiedergabe des engl, d sei und sich zwischen s und r der 
Gleitlaut t eingeschoben habe. Diese Annahme würde berechtigt 
sein, wenn man nachweisen könnte, daß G. gelegentlich das engl, 
d durch s wiedergab. Da dies aber nicht der Fall ist, bleibt 
wohl als einzige Möglichkeit übrig, daß unvollkommene Assimilation 
des labialen stimmlosen Reibelautes f an den dentalen Verschluß 
laut t (<T d) stattgefunden hat (f>s). Die Lautfolge ft war dem 
Anglonormannen ungewohnt, während ihm st sehr geläufig war. 
Die Entwickelung ist also folgende: fd > ft (spir. Dissim.), dann 
f>s. 
Anm. 3. Schwund des f infolge von Konsonantenhäufung 
zeigt Wolstanet (2), Wlstanet (1) —engl. Wulfstän. — Vgl. auch 
.§ 4 Anm. 1. Ferner zeigen Ausfall des f Haldene (v. 3067) = 
engl. Healfdene und Lewine (vv. 4917, 5343) = engl. Leofwine; 
siehe jedoch die anderen Hss. Vgl. auch Morsbach a. a. O. über 
King Horn, S. 308. 
§ 31. Engl, labiodentaler stimmhafter Reibelaut (v). 
Der engl, labiodentale stimmhafte Reibelaut kommt nur in 
lautend zwischen stimmhaften Lauten (Vokale, sonore Konsonanten, 
stimmhafte Geräuschlaute) vor (vgl. Bülbring, S. 187). In der 
S. Chr. erscheint dieser Laut graphisch als f und u (vgl. Meyer, 
S. 35). Die Schreibweise mit u kommt jedoch in den engl. Per 
sonennamen nur sehr selten und zwar in keinem Namen aus 
schließlich vor, weshalb ich es für gerechtfertigt halte, durchweg f 
eingesetzt zu haben. Bei G. erscheint dieses engl, f regellos, in 
ungefähr gleichem Prozentsätze, als f und u; manchmal treten 
beide Schreibweisen in ein und demselben Namen auf. Hrnter 
u findet sich oft ein e eingeschoben (vgl. darüber § 17 2)). 
Was nun den Lautwert dieses agn. f bezw. u anbetrifft, so 
dürfte er in allen Fällen gleich dem entsprechenden engl. Laute, 
also labiodentaler stimmhafter Reibelaut sein (vgl. Westphal, S. 20). 
Als Beispiel möge der engl. Name HJlfred dienen, welcher in den 
Belegen bei G. erscheint als:
	        
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