36
(11) zu 1 findet sich in dem sechsmal belegten Mol (< Moll, s.
S. Chr. Hs. E a. 761 ; vielleicht zu ahd. mol, stellio, zu stellen,
vgl. Müller a. a. O. S. 42, wenn nicht Moll ebenso wie Mül, S.
Chr. Hs. E a. 686, ein keltischer Name ist, vgl. Holder 617 ff.
und 65 1 ff.). Ferner erscheint 1 für 11 in dem dreimal vorkommenden
Ceadwale (< Ceadwalla, vgl. § 15 Anm. 3). Diese Vereinfachung
des geminierten 1 ist natürlich rein graphisch (vgl. Stimming,
S. 239).
Anm. 4. Vers 2457 erklärt sich Cheor (= engl. Ceorl)
aus der falschen Abtrennung. Statt Cheor lalderman ist Cheorl
alderman zu lesen.
Anm. 5. Wandel eines engl, velaren 1 zu agn. mouilliertem
1 ist durch die folgende velare Spirans h hervorgerufen in Cen-
waiile (v. 1356) = engl. Cenwealh, welches mit bataille reimt.
Vgl. auch Cenwalh (v. 1403).
§ 27. Engl. r.
Engl, r hatte ursprünglich und wohl noch zur Zeit G.’s,
entsprechend dem 1-Laute, je nach seiner Stellung zwei verschiedene
Lautwerte. Vor Konsonanz war es velar (2), was sich aus der
Brechung des vorhergehenden Vokals ergiebt, in allen anderen
Fällen dental (r). Vgl Bülbring a. a. O. S. 185; Kaluza I, S.
57—58. Bei G. erscheint dieses engl, r stets als r, dessen Laut
wert wohl durchgehends dentales r (Zungenspitzen-r, gerolltes r,
trilled r) war. Vgl. Meyer-Lübke, Gramm. S. 380; Skeat in
Transactions of the Philolog. Soc., S. 410; Nyrop I, S. 339—340.
Beispiele; Regnald > Renald ;
Saeberht > Seibert;
zEdelgär;> Edelgar :char (4097:98).
Anm. 1. Einer näheren Betrachtung wert sind die Schreib
weisen für engl. Burhred in Hs. R., wo dieser Name erscheint
als: Burhret (V. 2507), Burhert (vv. 2494, 3050), Bureth (v. 2845).
Obwohl r im Agn. nicht selten Umstellung erfährt (vgl. Stimming,
S. 213), woraus man Burhert (für Burhret) erklären könnte, bin
ich doch geneigt, Burhert dem Schreiber der Hs. R. zuzuschreiben,
da die Hss. D. und L. v. 2494 Burbred (wo h für b angesehen
worden ist) haben und v. 3050 in Hs. L. Byrchred, in den Hss.
D. H. Burred steht. Bureth (v. 2845) mag sich daraus erklären,