Full text: Die lautliche Gestaltung englischer Personennamen in Geffrei Gaimars Reimchronik "L'estorie des Engles"

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beibehielt, scheint doch bereits zu seiner Zeit im Agn. die Vo- 
kalisierung des 1 in gedeckter Stellung zu u, welche später all 
gemein eintrat und ein klarer Beweis für den velaren Charakter 
des 1 vor Konsonanz ist, begonnen zu haben, wenigstens sprechen 
dafür folgende Tatsachen: 
1. Der seltene Ausfall eines engl. 1 (1) bei G. findet sich 
ausschließlich*) vor w, welches sowohl einen vokalischen (vgl. 
§ 19) als konsonantisch bilabialen (vgl. § 22) Laut bezeichnete. 
Dieser Ausfall erklärt sich wohl nur dadurch, daß 1 (1) bereits 
lautlich zu u geworden war oder wenigstens dahin neigte und 
sich dann vor einem u oder u-haltigen Laute (w) in diesem auf 
löste und spurlos verschwand. Als Beispiel diene das engl. 
Ceolwulf, welches bei G. erscheint als: Ceolwlf (vv. 1727, 1745), 
Cheolwlf (v. 2207), Chealwfl (v. 1031. fl ist Schreibfehler für lf, 
vgl. die Var.), Ceawlf (v. 2241), Ceowolf (v. 3062), Ceowlf (vv. 
1913, 3123). Ob das 1 in diesen Fällen schon in der Urhand- 
schrift fehlte oder ob sein Fehlen nur auf Rechnung der Ab 
schreiber zu setzen ist, kann nicht entschieden werden. 
2. Im Agn. erscheint die Schreibung u für 1 vor Kon 
sonanz bereits 1086 in einigen Namen des Liber Censualis, z. B. 
Bauduin, Tetbaut (vgl. Stimming, S. 21 o). Agn. u für 1 findet 
sich bei G. in der Wiedergabe engl. Personennamen einmal, 
v. 4534 (Auueret = engl. zElfred). Vgl. jedoch die Var. (D., L. 
Elured) und den Index. 
3. Die zwei ältesten Reime, welche die Vokalisierung des 
1 vor Konsonanz zu u beweisen, finden sich bei G. Vising fand 
nur einen einzigen Beleg [enchascout: volt (2003 : 04)]. Als weiteren 
Beleg gebe ich Harold : reuenout (5407 : 08). 
A n m. 1. Über Aelesme (=engl. zEdelhelme) vgl. § 17 2) 
Anm. 1. 
Anm. 2. Vers 2848 ist das b durch 1 zu ersetzen in 
Ebureth (= engl. zElfred). Vgl. die Hss. D., L., H. Vers 3637 
ist nicht Edelwoth, sondern nach den Hss. D., L. Edelwold zu 
lesen. 
Anm. 3. Vereinfachung der auslautenden Doppelkonsonanz 
*) Das Fehlen des 1 in Estrueth (v. 3639 </EIfdryd dürfte auf einem 
Schreibfehler beruhen (vgl. die Hss. D., L.) und ebenfalls das v. 1081 vor- 
koinwende Edefrit -< engl, .l'.delfrid (s. Index). 
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