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kann jedoch auch nach w das i zu u verdunkelt sein — schon
im Engl, findet manchmal eine Verdunkelung des i zu o nach
w statt; z. B. I wol (ae. wile), womman (ae. wlfman, spätae.
wimman), Plural wommen (ae. wifmen, spätae. wimmen) neben
wirnman (Sing.), wimmen (Plur.); vgl. Morsbach, Me. Gramm.
§ 112 Anm. 3. — Betreffs des zweiten Bestandteiles mag in
Wlfrei und Wilfrei durch Volksetymologie frid bezw. frid (das f
wurde zum ersten Bestandteil gezogen) begrifflich mit rei (König)
zusammengebracht worden sein [vgl. den Reim Wlfrei: rei (1621: 2 2)].
Indessen ist eine Kreuzung von Wilfrid (Wilfrid) mit einem der
schon früh in der französ. Litteratur vorkommenden, auf -frei
ausgehenden bekannteren Namen, z. B. Gefrei (vgl. Mackel a. a.
O. S. 115), welcher schon im Rolandsliede einige Male erscheint,
durchaus nicht ausgeschlossen, vielmehr recht wahrscheinlich.
Vers 1783 ist Wlfriz, das auf meis (Monat) reimt, vielleicht durch
Wlfreis zu ersetzen.
Cap. III. Konsonantismus.
A. Sonore Konsonanten.
a) Halbvokale.
§ 22. Engl. w.
Der engl. Halbvokal w erscheint in den engl. Belegen graphisch
gewöhnlich als w; daneben kommen seltener Schreibweisen mit
uu und u vor (vgl. Meyer. S. 30). Ich habe durchweg w ein
gesetzt, einerseits weil, wie schon oben gesagt, w die gebräuch
lichere Lautbezeichnung ist, andererseits, weil G. diesen Laut in
der agn. Wiedergabe der engl. Personennamen fast durchgehends
(s. unten) durch w bezeichnet, woraus der Schluß zu ziehen ist,
daß wir als Grundlage der agn. Schreibweise die engl. Form
mit w anzusetzen haben. Der Lautwert dieses w bei G. ist gleich
demjenigen des engl, also ein stimmhaftes bilabiales w, ein Laut,
den die französ. Sprache noch bis auf den heutigen Tag in
ouest (<Z engl, west) und anderen Wörtern bewahrt hat.
Beispiele: Wiglaf>Wilaf;
Oswudu > Oswude;
Gewis > Gewis.
Auslautend kommt w in den Belegen nicht vor.