Full text: Die lautliche Gestaltung englischer Personennamen in Geffrei Gaimars Reimchronik "L'estorie des Engles"

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Der Lautwert dieser Schreibungen ist leider, weil Reime 
fehlen, nicht zu ermitteln. 
§ 19. Engl, u [Lautw. kurzes u mit einer Neigung 
nach o (u 0 ) 1 )]. 
Engl, kurzes u (u°) hat bei G., ausgenommen vor Nasal, wo 
es zu nasalem u (ü) geworden ist, seinen Lautwert durchgehends 
bewahrt. In der Schrift wird der Laut bald durch u, bald durch 
o, anlautend auch durch v bezeichnet. Die Lautbezeichnung wu 
wird bei G. gelegentlich zu u vereinfacht; dieses u aber erscheint 
stets als w. 2 ) Sonst wird wu durch wo, nie aber durch wu wieder 
gegeben. 
Beispiele : Cwenburh Cenburg ; 
Cumbran (kelt.) > Combran; 
Uhtred (< Wiht) > Vctreid; 
Hidelwulf > Edelwolf, Edelwlf. 
Anm. Auslautendes u erscheint zu e (§) geschwächt in 
Oswude (<C engl. Oswudu) v. 1164. 
§ 20. Engl, y [Lautw. kurzes nach u neigendes i (i u )]. 
Ae. y (ü) neigte schon in ae. Zeit zur Entrundung, sodaß wir 
öfters i neben y antreffen (vgl. Morsbach, S. 164). Die Teile 
1 und II der jüngeren Peterborough Chr. bevorzugen noch das 
Zeichen y, während im dritten Teile i überwiegt (vgl. Meyer, S. 16). 
Hieraus zieht Meyer den Schluß, daß y in dem Dialekte der 
P. Chr. bereits unround geworden, d. h. als i gesprochen worden 
sei, sodaß also die Formen mit y lediglich auf traditioneller 
Schreibung beruhen. Ich möchte mich dieser Ansicht nicht so 
ganz anschließen, da G.’s Wiedergabe des engl, y als u und i 
in betonter und unbetonter Silbe vor oralen Konsonanten für 
einen ü-Laut oder doch wenigstens für ein dunkles i spricht. 
Beispiele: Byrhtric > Burehtriz (v. 2051); 
Ecgbryht>Ecbruth (v. 1741); 
Dryhthelm > Drithelem (v. 1554); 
Cenbryht > Kenbrit: With (1363 : 64). 
J ) Vgl. Morsbach, S. 157* 
2 ) Vgl. Skeat in Transactions of the Philological Society 1895 — 98 S. 410.
	        
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