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Anm. 2. Prothetisches e nach französ. bezw. roman. Laut
sitte findet sich in:
Streona > Estriene, Estrene, Estreine ;
Swldhün > Esswitune (v. 3972), wo wohl mit den
Hss. D., L., H. Swithun zu lesen ist.
Anm. 3. In den vv. 3968, 4077 ist nach den Hss. D.,
L., H. Edelred (= engl. yEdelred) und nicht nach Hs. R. Eldret
zu lesen; V. 3498 aber ist das Eldret der Hs. R. durch Edred
(= engl. Eadred) zu ersetzen (s. die Hss. D., L., H.).
Anm. 4. Vers 5141 ist mit Hs. L. Edit (= engl. Eadgid
— s. z. B. S. Chr. Hs. E a. 1075 — < Eadgyd) und nicht
Editthe, wie Hs. R. hat, zu lesen.
Anm. 5. Die im Engl, auf e ausgehenden Völkernamen
werden bei G. nach Analogie französ. Völkernamen umgebildet. Z. B.
Engle > Engleis:
Middel Sexe > Midelsexiens. Vgl. § 13 Anm. 3.
§ 18. Engl, eo [Lautw. kurzes geschl. e (e) mit
einer Neigung nach 9].
Der ae. sogenannte Kurzdiphthong eo [rasche diphthongische
Aussprache von e -f- o] war in der Übergangszeit vom Ae. zum
Me., wenigstens in der graphischen Darstellung, noch durchweg
vorhanden (vgl. Kaluza II, S. 31). Doch schon um die Mitte des
12. Jahrh.’s beginnt sich die Monophthongierung zu e über oe
(südlich) 1 ) bemerkbar zu machen. Daß dieses e nicht immer einen
geschlossenen Laut darstellte, sondern mit offenem e (9) wechselte,
geht unter anderem aus den Schreibweisen in der Peterborough
Chr. hervor, wo ae. eo in der Regel als eo (u nach w), daneben
aber als i, y, e und einige Male als ae, ea erscheint. Entsprechende
graphische Schwankungen, nämlich eo, e, seltener u, eu, ea, finden
sich auch bei G., wie folgende Belege zeigen :
Freodogär > Freodegär;
Beorhtric > Bertriz (v. 2065);
Beornulf > Burnulf, Burnulfs;
Beorn > Buern 1 );
Beorht > Bearth (v. 1593).
■) Vgl. Holthausen, Angl. Beibl. XV, 347 f. Ein oe-Laut mag vorliegen
in dem siebenmal belegten einsilbigen Namen Buern (<engl. beorn). Hs. L.
schreibt neben Buern auch Bern (vv. 2712, 2682).