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Formen erklären, Freodagaring aber für Freodogaring daraus, daß
urengl. u (friodu), welches im frühesten Ae. häufig in o übergeht,
auslautend im Spät-Ae. zu a freoda) wird. Vgl. Bülbring a. a. O.
S. 93.
A n m. 2. Das unbetonte o (resp. a) ist v. 838 zu e ge
schwächt in Freodegar (< engl. Freodogär).
b) vor Nasal als o und u [Lautw. nasaliertes u (u)].
Der einzige hierher gehörende Name Malcolom ist keltischen
Ursprungs.
Malcolom > Malcolom : lom (4649 : 50), .
Malcolumb, Malcolub, Malcolum : baron 6119: 20).
§ 17. Engl, e [Lautw. 1) a) kurz, geschl. e (e) 1
b) kurzes offen, e (9) | e
2) farbloses e (§)].
Das nicht farblose e, welches Ursprungs es auch sein möge,
war im Ae. geschlossen, nahm aber nach Kluge (vgl. Pauls Gr. I
S. 1038) im Laufe des 12. Jahrh.’s durchweg offenen Laut an.
Dies wird bestätigt durch den Umstand, daß schon in den jüngeren
Teilen der Peterborough Chr. sehr oft e durch ae bezeichnet wird.
Freilich aber möchte ich hieraus noch nicht folgern, daß die ge
schlossene Aussprache des e in der Zeit G.’s völlig aufgegeben
worden sei, sondern ich bin vielmehr der Ansicht, daß zu jener
Zeit, in welcher der letzte Peil der S. Chr. Hs. E. verfaßt wurde,
also noch um die Mitte des 12. Jahrh.’s, ein Schwanken zwischen
geschlossener und offener Aussprache des ursprünglichen ge
schlossenen kurzen e bestand. Denn nur so scheint sich das
Schwanken in der Qualität des aus engl, e hervorgegangenen agn.
e bei G. zu erklären.
Da es nun nicht wohl möglich ist, den durch das engl,
kurze e dargestellten geschlossenen Laut (e) von dem offenen (9)
in den Belegen zu scheiden, so wird es sich empfehlen, beide
Laute als e unter 1) zusammenzufassen und gesondert davon das,
unter anderen von Kluge (vgl. Pauls Gr. I, S. 1054 ff.), sogenannte
farblose e (9) unter 2) zu behandeln.
1) Engl, kurzes e erscheint bei G. durchgehends als e, dessen
Lautwert den Reimen zufolge,
a) vor einfacher Konsonanz als geschl. e (e),