— iS —
nur e sondern daneben auch az für westgerm. ä und für um
gelautetes germ. ai hat (vgl. Pauls Gr. I, S. 1041—42). In Be
tracht ist ferner noch zu ziehen, daß engl, e (9 u. e) in un
betonter Stellung zur Zeit G.’s vielleicht schon Kürzung erlitten
hatte.
Dieses engl, e erscheint nun bei G. in der Schreibung
durchgehends als e. — Das ei in Vctreid (< engl. Uhtred) ist
durch e zu ersetzen, s. d. Hss. I)., L., H. v. 4145.—
Beispiele: Cenred Chenret, Kenret;
Cwenburh > Cenburg;
Eanfled > Heanflet.
Die Qualität des dem engl, e entsprechenden e bei G. muß
dahingestellt bleiben. Bezüglich des hochtonigen e könnte man
theoretisch erwarten, daß aus seiner Reimbildung mit sonstigem
e, z. B. e aus lat. a, Aufschluß zu gewinnen sei. Diese Erwartung
wird indessen nicht erfüllt, weil bis jetzt die Ansichten der
Autoritäten über die Qualität des französ. bezw. agn. e (< lat.
a) noch durchaus sehr verschieden sind und sich gegenseitig
widersprechen. Vgl. über diese Frage die kritische Übersicht
bei Lorenz, Die Entwickelung des franz. Infinitivausganges (Vokal -f-) •
palatales 1 -f- er, Diss. Kiel 1906, Kap. 5. Ich persönlich möchte
mich Suchier (vgl. Ztschr. f. rom. Ph. III, 137 ff.) anschließen
und würde dann gezwungen sein, den Reimen zufolge durchweg
eine geschlossene Aussprache des dem engl, langen e entsprechenden
e bei G. anzunehmen.
Beispeile: Aluere (< engl. ZElfred): regne (4804:05),
: mene (4814 115);
Elueret (<engl. yElfred): loet (3551:52),
: apelez (3023 : 24);
Edelret (<T engl. ZEdelred): valet (4517 : 18).
Was das tieftonige e anbelangt, so ist eine Entscheidung
darüber vollends unmöglich, weil es bekanntlich nicht des Reimes
fähig ist.
Anm. Vers 1173 ist Emor (■= engl. Eomer) wohl Schreib
fehler für Emer.
§ 9. Engl, eo [Lautw. langes g e s c h 1. e (e)].
Der Lautwert des engl, eo war ursprünglich diphthongisch
(geschl.) e (e) -j- o, vgl. § 6), wurde aber schon in frühmitteleng