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vereinfacht worden (vgl. Kaluza II, S. 28). Daß diese Monoph-
thongierung schon in frühmittelenglischer Zeit eingetreten ist, geht
aus den jüngeren Teilen der S. Chr. Hs. E deutlich hervor. Es
wird nämlich dort ae. ea durch ea, se, e und a vertreten, und
dementsprechend findet auch in den Belegen bei G. ein Schwanken,
oft bei ein und demselben Namen, zwischen ea und e statt. Da
jedoch bei G. die Schreibung mit ea überwiegt, habe ich mich
veranlaßt gefühlt, als engl. Grundlage durchweg die archaische
Schreibung mit ea anzusetzen, obwohl aus rein phonetischen Gründen
die, in der S. Chr. nicht selten vorkommende Schreibweise mit
ae (bezw. e) den Vorzug verdient. Dieses engl, ea behält bei G.
seine Qualität als offenes e (e) in beiden graphischen Darstellungen
(ea und e) bei (agn. ea = q, vgl. Menger, S. 57), ausgenommen
vor Nasal, wo Nasalierung zu g eingetreten sein dürfte.
Beispiele : Peada > Peade ;
Eadbald > Eadbald, Eadbalt;
Eadwlg > Edwi;
Heanfrid > Heanfrid.
Anm. 1. Nur einmal steht für engl, ea bezw. fe (s. S.
Chr. a. 871) bei G. a, nämlich in Hamund (v. 3013). Jedoch
dürfte hier nicht ae. Heahmund vorliegen, sondern agn. Hamund
entspricht genau an. Hämundr, ahd. Hamund (vgl. Müller, a. a. Ü.
S. 109).
Anm. 2. V. 1501 hat Hs. R. Heota (< engl. Eata), Hs.
D. Heate und Hs. H. Eade. G. schrieb wohl Eate (vgl. v. 1752).
Anm. 3. Über Ceawlin vgl. § 22 Anm. 5.
§ 7. Engl, ö [Lautw. langes geschl. o (ö);
vgl. Pauls Gr. I S. 1044 ff].
Engl, langes o erscheint bei G. durchgehends als o. Welchen
Laut dieses agn. o darstellte, ob und wann es offen oder ge
schlossen war, läßt sich nicht mit Bestimmtheit aus den Belegen
schließen, doch deutet der Umstand, daß o in den betreffenden
Namen nie durch u ersetzt wird, auf offene Aussprache hin.
Dieser Umsprung der Vokalqualität ist freilich sehr abnorm und
auffällig.